StopBadware-Initiative stuft RealPlayer als Badware ein

Die Verbraucherschutzinitiative StopBadware hat den RealPlayer als Badware eingestuft. Die Software installiere Werbekomponenten, ohne den Benutzer darüber zu informieren.

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Der Zusammenschluss aus mehreren IT-Firmen und Institionen, StopBadware, hat den RealPlayer als Badware eingestuft. Die Verbraucherschutzorganisation versteht unter Badware Spyware, Malware und betrügerische Adware, mit der Unternehmen Online-Verhalten ausspionieren, auf infizierten Rechnern gezielt Werbung platzieren können oder auch Passwörter auskundschaften.

Als Begründung für diese Einstufung nennt StopBadware in einem Bericht, dass der RealPlayer 10.5 den Anwender nicht vollständig darüber aufkläre, dass die Software auch Adware installiert. Die Werbekomponente werde von der Software als Message Center bezeichnet; in der Enduser-Lizenz (EULA) werde darauf hingewiesen, dass sie nützliche Updates bereitstelle. Allerdings blende das Message Center Werbung ein, wenn der Nutzer seine persönlichen Daten nicht bei RealNetworks registriere.

Der RealPlayer 11 informiere Nutzer nicht darüber, dass er den Rhapsody-Player für RealNetworks' Online-Musikdienst mitinstalliert und belasse ihn bei einer Deinstallation auf dem Rechner. Weder der Installer noch die Deinstallationsroutine wiesen auf die Verbindung zwischen RealPlayer und dem Rhapsody-Player hin.

Die Version 10.5 des RealPlayer soll von Mozillas Plug-in-Finder installiert werden, während auf der RealPlayer-Homepage die aktuelle Version 11 zum Download bereitsteht. Die StopBadware-Initiative empfiehlt, beide Fassungen des RealPlayer nicht zu installieren, bis der Hersteller auf die Vorwürfe mit einer "sauberen" Programmversion reagiert hat.

Anwender, die dennoch Musik im RealMedia-Format hören wollen, können solange auf Alternativen wie den VLC Mediaplayer zurückgreifen. Allerdings klafft darin eine bislang nicht behobene Sicherheitslücke beim Verarbeiten von Realtime-Datenströmen, weshalb die Software nicht zum Verarbeiten von RTSP-Datenströmen eingesetzt werden sollte. Eine weitere Alternative stellt die Lösung Real Alternative dar, die allerdings die RealPlayer-Codecs ohne Erlaubnis des Herstellers bündelt und daher illegal ist.

Siehe dazu auch:

(dmk)