Stimmung der Arbeitnehmer verschlechtert sich
Immer mehr Arbeitnehmer sind mit ihrem Arbeitsplatz unzufrieden. Die Angst vor der Arbeitslosigkeit ist aber noch größer als der Jobfrust.
Frust im Job ist Gift für die Produktivität der Arbeitnehmer, das haben schon zahlreiche Untersuchungen bewiesen. Wer nur noch "Dienst nach Vorschrift" schiebt oder gar schon innerlich gekündigt hat, wird weder die eigene Karriere noch die Unternehmensziele wirklich vorantreiben. So gesehen, stehen den Arbeitgebern harte Zeiten bevor, denn ein großer Teil der Arbeitnehmer ist frustriert. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Jobzufriedenheit 2013", die im Auftrag der ManpowerGroup Deutschland im April durchgeführt wurde.
Demnach ist die Stimmung unter den Arbeitnehmern schlecht: Nur noch 52 Prozent von ihnen sind zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz. Im Vergleich zum Vorjahr sind das erschreckende elf Prozentpunkte weniger. Noch größer als die Unzufriedenheit mit dem aktuellen Arbeitsplatz ist allerdings die Angst vor einer unbekannten Zukunft. Deshalb denken auch "nur" 43 Prozent der Betroffenen ernsthaft über einen Jobwechsel nach. Auch wenn der Job keinen Spaß mehr macht: Solange er sicher ist, wird er freiwillig nicht aufgeben. Die zahlreichen Medienberichte über Entlassungen und Sparprogramme bei großen Unternehmen haben die Abenteuerlust der deutschen Arbeitnehmer mächtig gebremst. Die Zahl der Arbeitnehmer, die kurz vor dem Absprung stehen, ist im Vergleich zum letzten Jahr um vier Prozent zurückgegangen.
Studie Jobzufriedenheit 2013 (2 Bilder)

Für die Studie wurden mehr als 1.000 Personen durch das Marktforschungsinstitut YouGov befragt. Sie sollten auch Auskunft darüber geben, warum sie mit der aktuellen Arbeitsstelle unzufrieden sind. Mit Abstand am häufigsten wurde die schlechte Bezahlung beklagt. 24 Prozent der Wechselwilligen streben vor allem eine Stelle mit einem höheren Gehalt an. 15 Prozent sehnen sich nach mehr Anerkennung für ihre Leistung – bei ihnen tut sich offenbar nicht genug auf der Karriereleiter. Weitere elf Prozent sagen, dass ihnen die aktuelle Arbeit einfach keinen Spaß mehr macht. Ein schlechtes Arbeitsklima und mangelnde Abwechslung beklagen jeweils zehn Prozent der Berufstätigen. Neun Prozent haben vor allem ein Problem mit dem aktuellen Arbeitsort. Immerhin: Nur in fünf Prozent der Fälle ist ein ungeliebter Vorgesetzter verantwortlich für den Frust. (gs)