Elektronische Gesundheitskarte: Ohne Foto nur Kostenerstattung

Die regional gestaffelte Ausgabe der Gesundheitskarte soll dann anlaufen, wenn 85 Prozent der Ärzte einer Region entsprechende Lesegeräte besitzen.

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Von
  • Detlef Borchers

In der Debatte über die Aufbringung von Fotos auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) legt sich die Aufregung um den vermeintlichen Verlust des Versicherungsschutzes. So weist das Bundesgesundheitsministerium darauf hin, dass wie bisher papiergebundene Ersatzverfahren zum Einsatz kommen, wenn ein Patient ohne Karte zum Arzt kommt. Ein Sprecher der Techniker Krankenkasse (TK) gab sich gegenüber dem Ärztlichen Nachrichtendienst entspannt: "Es wird immer Leute geben, die Fotos oder Volkszählungen ablehnen." Wenn die eGK flächendeckend eingeführt ist und die herkömmliche Krankenversicherungskarte abgelöst hat, müssten Besitzer fotoloser Karten den Weg der Kostenerstattung wählen.

Die Techniker Krankenkasse sei bereit, die neue eGK zu produzieren. Man könne morgen starten, werde aber abwarten müssen, bis die Ärzte die Lesegeräte haben, mit denen auch die eGK ausgelesen werden kann. In der Startregion Nordrhein hätten 10 Prozent der Ärzte Geld für Lesegeräte beantragt, wobei nicht klar sei, ob diese Ärzte bereits Geräte in ihren Praxen installiert hätten.

Die regional gestaffelte Ausgabe der Gesundheitskarte soll dann anlaufen, wenn 85 Prozent der Ärzte einer Region entsprechende Lesegeräte besitzen. Was die Daten angeht, entspricht die Gesundheitskarte derzeit der herkömmlichen Krankenversicherungskarte. Neue Anwendungen wie das auf der Karte gespeicherte elektronische Rezept oder die Anlage eines klinischen Basisdatensatzes (ehemals Notfalldaten) sollen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeladen werden. (Detlef Borchers) / (jk)