Montags kaufen deutsche Verbraucher online am liebsten ein

An den ersten drei Werktagen erledigen deutsche Online-Shopper den größten Teil ihrer Wareneinkäufe, wie der aktuelle "Pago Retail-Report 2008" von Deutsche Card Services zeigt. Frauen erweisen sich europaweit erstmals als die eifrigeren Käufer.

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Von
  • Matthias Parbel

An den ersten drei Werktagen erledigen deutsche Online-Shopper den größten Teil ihrer Wareneinkäufe, wie der aktuelle "Pago Retail-Report 2008" von Deutsche Card Services GmbH (ehemals Pago eTransaction Services GmbH) zeigt. Abweichend vom Pago Report 2008, der den gesamten Online-Handel europaweit betrachtet, konzentriert sich das Tochterunternehmen der Deutschen Bank in der aktuellen Studie allein auf die Warenbeschaffung (Retail) über das Internet. Dazu hat der Dienstleister – anstelle einer Umfrage – rund sieben Millionen zwischen Oktober 2006 und September 2007 tatsächlich durchgeführte elektronische Zahlungsvorgänge analysiert, die die Deutsche Card Services beispielsweise im Auftrag von Kreditkartenanbietern wie Visa und MasterCard oder per elektronischer Lastschrift (ELV) abwickelt.

Dabei zeigt sich, dass die Zahl der Einkäufe von Montag bis zum Wochenende hin kontinuierlich abnimmt und samstags den Tiefpunkt erreicht. Im Jahr zuvor war noch der Mittwoch der bevorzugte Tag für das Online-Shopping – und für Frauen ist er es auch nach wie vor. Europaweit betrachtet haben weibliche Käufer beim Wareneinkauf über das Internet zudem erstmals die Nase vorn. Über 53 Prozent der von der Deutschen Card Services erfassten Zahlungsvorgänge wurden von Frauen getätigt – im Vorjahr lagen die Männer noch mit 11 Prozent Vorsprung vorn. Obwohl insgesamt zum Wochenauftakt mehr eingekauft wird, gewinnt der Sonntag zunehmend an Bedeutung für den Online-Handel. Die Pago-Experten schreiben diesen Trend der wachsenden Verbreitung von PCs mit Internetanbindung in den Privathaushalten zu.

Der Großteil der Online-Shopping-Aktivitäten entfällt aber unverändert auf die typische werktägliche Arbeitszeit zwischen 8 und 18 Uhr. Über 53 Prozent der Einkäufe fanden in diesem Zeitraum statt, wobei insbesondere die "Mittagspause", also das Zeitfenster zwischen 12 und 14 Uhr, mit über 13 Prozent aller Transaktionen herausragt. Ähnlich viele Online-Warenkäufe werden dann erst abends zwischen 20 und 22 Uhr wieder getätigt, während in den Nachtstunden nur geringe Aktivität (weniger als 4 Prozent) herrscht. In diesem Punkt weicht der Pago Retail-Report allerdings deutlich von der Gesamtbetrachtung des Online-Handels ab. Denn hier hatten die Pago-Experten zwischen 0 und 6 Uhr immerhin einen Anteil der Transaktionen von nahezu 9 Prozent ermittelt. Demzufolge werden nachts offensichtlich weniger Waren gekauft, als vielmehr andere Services und Angebote (beispielsweise aus den Bereichen Gambling oder Entertainment) konsumiert.

Einen deutlichen Rückgang registrierte der Dienstleister beim durchschnittlichen Warenkorb. Kauften deutsche Verbraucher im von der Fußball-Weltmeisterschaft geprägten Jahr 2006 noch Waren für durchschnittlich 141 Euro, so sackte das Einkaufsvolumen auf unter 64 Euro ab. Insgesamt werden im Online-Retail Einkäufe mit einem geringeren Wert bevorzugt. Warenkörbe von mehr als 500 Euro machen nur gut 1 Prozent aller Transaktionen aus. In Deutschland nehmen Kleinstbestellungen bis 10 Euro einen überdurchschnittlichen Anteil von 18 Prozent ein, während in anderen europäischen Ländern maximal 1,5 Prozent der Einkäufe auf diese Warenkorbgruppe entfallen. Den Löwenanteil (über 65 Prozent) machen generell jedoch Bestellungen im Wert zwischen 10 und 100 Euro aus. Dabei zeigen sich deutsche Männer ausgabefreudiger als Frauen: Der durchschnittliche Warenkorb eines männlichen Online-Käufers hierzulande beträgt rund 70 Euro, bei Frauen sind es nur knapp 58 Euro. In Großbritannien und den übrigen vom Pago Report erfassten europäischen Ländern ist die Situation aber genau umgekehrt, hier geben die weiblichen Käufer durchschnittlich mehr aus. (map)