Computex

Berichte: Microsoft will Hersteller mit Rabatten gewinnen

Microsoft braucht im Mobilbereich klare Erfolge. Laut verschiedenen Berichten setzt das Unternehmen verstärkt auf Rabatte für Hersteller, um sie für den Einsatz von Windows RT in ihren Tablets zu gewinnen.

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Softwarekonzern Microsoft gewährt Hardware-Herstellern offenbar deutliche Rabatte auf Windows 8 und das neue Office. Damit sollen die Hersteller wohl Anreiz bekommen, die Microsoft-Produkte in mehr mobilen Geräten einzusetzen. Das Wall Street Journal spricht unter Berufung auf Insider von Nachlässen um bis zu zwei Drittel, wenn die Hersteller die Produkte in kleinen Notebooks und Tablets vorinstallieren. Damit sollen wohl auch die Endkundenpreise nach unten getrieben werden.

Ebenfalls unter Berufung auf informierte Kreise berichtet Bloomberg, dass Microsoft vor allem das auf Mobilgeräte mit ARM-Prozessoren ausgelegte Windows RT attraktiver machen will. Hier sollen dem Vernehmen nach die Lizenzgebühren für die Vorinstallation in kleinen Tablets sinken. Dem Bericht zufolge will Microsoft auch die Computex in Taipeh nutzen, um verstärkt die Werbetrommel für sein abgespecktes Mobil-Windows zu rühren.

Bislang waren Microsofts Versuche, die Dominanz von Apple und Googles Android auf dem Markt der Tablets zu brechen, kaum von Erfolg gekrönt – das gilt insbesondere für Windows RT. Entsprechend prognostizieren etwa die Marktforscher von IDC für RT einen Tabletmarkt-Anteil von 1,9 Prozent im Jahr 2013 – und für 2017 rund 2,7 Prozent.

Inwieweit Microsofts Rabatte auf Gegenliebe bei den Herstellern stoßen, bleibt abzuwarten. Laut Bloomberg hat HTC seine Pläne für ein Windows-RT-Tablet im 12-Zoll-Format in der vergangenen Woche verworfen; zumindest ein 7-Zoller mit RT soll aber noch geplant sein. In einem Gespräch mit dem Wall Street Journal zeigte sich der Acer-Chef J. T. Wang eher skeptisch bezüglich einer eigenen Geräte-Linie mit Windows RT. Und bereits zur CeBIT im März 2013 kündigte Samsung an, sein Ativ-Tablet mit Windows RT in Deutschland nicht mehr vertreiben zu wollen – wegen zu geringer Nachfrage. In den USA wird es schon seit Januar dieses Jahres nicht mehr vertrieben.

Eine weitere Hürde, um Hersteller für sich einzunehmen, ist natürlich auch Microsofts angestrebte Neupositionierung als Geräte- und Dienste-Anbieter – also als potentielle Konkurrenz. CEO Steve Ballmer hatte die neue Marschroute für das Unternehmen bereits im November 2012 ausgegeben. Weiteren Berichten zufolge wird dieser Konzernumbau derzeit forciert.

[UPDATE: 3.06.2013, 20:55]

Ein verkürzte und irreführende Darstellung zu HTCs Tabletplänen wurde korrigiert. (axk)