United Internet darf Freenets DSL-Sparte übernehmen

Das Bundeskartellamt hat keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken gegen die Übernahme der 700.000 Freenet-DSL-Kunden durch United Internet, die mit der Tochter 1&1 selbst run 2,8 Millionen DSL-Kunden hat.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 16 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Das Bundeskartellamt hat die Übernahme von Freenets DSL-Sparte durch Wettbewerber United Internet (1&1) ohne Auflagen genehmigt. Die Kartellbehörde sehe in der Transaktion keine Gefährdung für den Wettbewerb, hieß es am heutigen Montag aus Bonn. Nun kann der Provider mit der Übernahme der rund 700.000 bisherigen Freenet-Kunden beginnen. Der Übergang soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Nach langer Suche hatte Freenet im Mai mit United Internet endlich einen Käufer für das DSL-Geschäft gefunden. Der Provider, der mit der Marke 1&1 im Hostinggeschäft und bei der Vermarktung von DSL-Anschlüssen aktiv ist, hat selbst 2,8 Millionen Breitbandkunden und schwingt sich mit der auf 125 Millionen Euro taxierten Übernahme zum zweitgrößten DSL-Anbieter nach der Telekom auf. Vodafone-Arcor kommt derzeit auf 3,2 Millionen Kunden.

Noch offen ist das Rennen um den ebenfalls zum Verkauf stehenden Netzbetreiber Hansenet, der unter der Marke Alice rund 2,3 Millionen DSL-Kunden bedient. Auch hier gehört United Internet zum Interessentenkreis, ebenso wie Vodafone. Berichten zufolge soll Telefónica O2 der derzeit aussichtsreichste Bewerber um die Telecom-Italia-Tochter sein.

Unterdessen steht nun offenbar auch Freenets Hosting-Tochter Strato zum Verkauf. Der Konzern sitzt nach der Übernahme des Mobilfunkproviders Debitel auf einem Schuldenberg von knapp 1,3 Milliarden Euro. Freenet rechnet Berichten zufolge mit einem Erlös von bis zu 400 Millionen Euro. (vbr)