Verfassungsschutz besorgt über Cyberspionage aus China

Angriffe aus dem Internet nehmen zu, darin waren sich die Teilnehmer einer Konferenz für Cybersicherheit einig. Besonders mittelständische Unternehmen seien schlecht gewappnet. Auch staatliche Ebenen beobachten Internet-Spionage aus China mit Sorge.

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  • dpa

Der Verfassungsschutz beobachtet Internet-Spionage aus China mit Sorge. "Es gibt ein Land, das im Bereich Cyber natürlich sehr, sehr stark ist, das ist China", sagte Hans-Georg Maaßen, der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, am Dienstag auf einer Konferenz für Cybersicherheit in Potsdam. "Das bereitet uns natürlich auch besondere Sorge."

Besorgt über Chinas Stärke "im Bereich Cyber": Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen.

(Bild: BMI/Thieme)

Er begrüßte es ausdrücklich, dass die USA Gespräche mit China über die Internetaktivitäten des Landes führten. Es sei notwendig, "dass man sich auf allgemeine Umgangsregeln und Spielregeln auch im Cyberraum verständigt". Darüber müsse auch mit China gesprochen werden. Dass Russland in diesem Bereich ebenfalls Kompetenzen aufbaue, bezeichnete Maaßen als "offenes Geheimnis".

Auch Terrorgruppen wie Al Kaida hätten Anhänger, die sich in diesem Bereich gut auskennten, das zeige die Internetkommunikation der Gruppe. Maaßen sieht die Gefahr, dass sich terroristische Angriffe von der realen in die virtuelle Welt verlagern könnten.

Das Bundeskriminalamt (BKA) erklärte, die Täter im Netz gingen immer professioneller vor. "Mittlerweile reden wir bei Cybercrime im ganz großen Umfang über organisierte Täterstrukturen", sagte BKA-Vizepräsident Jürgen Stock. Die Täter vernetzten sich international und nutzten Computerserver in Drittländern für ihre Attacken. Das mache die Rückverfolgung schwer. Im vergangenen Jahr habe das BKA 60.000 Straftaten im Bereich Cybercrime gezählt. Viele Unternehmen zeigten solche Vorfälle aus Angst um ihren Ruf nicht den Behörden an, sagte Stock. (axk)