Ex-Compaq-Chef geht zu Intershop
Eckhard Pfeiffer, Ex-Chef von Compaq, wird Präsident von Intershop, dem deutschen Hersteller von Online-Shop-Software.
Eckhard Pfeiffer, Ex-Chef von Compaq und dort vor kurzem wegen schlechter Geschäftsergebnisse geschasst, wird Präsident von Intershop. Der Hersteller von E-Commerce-Software, vor allem von Lösungen für Online-Shops, wurde 1992 in Jena gegründet und versucht seit einiger Zeit mit mehr oder weniger großem Erfolg, auch in den USA Fuß zu fassen.
Bisher allerdings konnte Intershop jenseits des großen Teiches noch nicht den gewünschten Erfolg verzeichnen. Stefan Schambach, Gründer und Chef des Unternehmens, sagte Anfang des Jahres in einem Gespräch mit c't, es sei für deutsche Firmen sehr schwierig, sich gegen US-Konkurrenz zu behaupten, auch wenn man das bessere Produkt habe. Allein von Deutschland aus sei dies überhaupt nicht zu machen; deshalb habe sich Intershop auch entschlossen, die Zentrale in die USA zu verlegen.
Angesichts dieser Situation dürfte die Ernennung von Pfeiffer zum Präsidenten ein geschickter Schachzug sein. Auch wenn Pfeiffer aus Deutschland stammt, hat er doch in seiner Rolle als Compaq-Chef wohl genug Kontakte und Bekanntheit aufbauen können, um einer deutschen Firma gegen solche Heavyweights wie etwa IBM in den USA auf die Sprünge helfen zu können. Entsprechend sieht Pfeiffer auch seine neue Rolle bei Intershop: "Ich habe mich entschieden, nicht wieder als CEO zu arbeiten. Ich werde mein Wissen über die Industrie weitergeben und einem relativ jungen Team meine großen Erfahrungen zur Verfügung stellen. Das ist eine aufregende Möglichkeit", sagte Pfeiffer gegenüber Reuters.
Pfeiffer hat selbst in Intershop investiert, aber bislang den Umfang der Beteiligung nicht bekannt gegeben. Intershop erzielte 1998 einen Umsatz von 20 Millionen US-Dollar und wird nach eigenen Angaben dieses Jahr 45 Millionen US-Dollar umsetzen. Momentan macht die Firma noch Verluste, will aber im Jahr 2000 schwarze Zahlen schreiben. (jk)