Bericht: Tausende US-Firmen kooperieren mit Geheimdiensten

Die Zusammenarbeit zwischen US-Geheimdiensten und US-Unternehmen ist offenbar größer, als es die PRISM-Enthüllungen andeutet. Vom Softwarehersteller bis zum Security-Spezialisten machen laut einem Bericht tausende Firmen mit.

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Von
  • dpa

Die Zusammenarbeit zwischen US-Geheimdiensten und US-amerikanischen Unternehmen ist offenbar noch breiter als es die jüngsten Enthüllungen vermuten ließen. Tausende Firmen versorgten die Geheimdienste mit Informationen und bekämen im Gegenzug Vorteile wie Zugang zu geheimen Spionage-Erkenntnissen, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Die Unternehmen gäben dabei Informationen wie Geräte-Spezifikationen weiter, um Kundendaten gehe es nicht. Mit solchem Wissen könnten die Geheimdienste zum Beispiel fremde Computer leichter ausspähen.

An diesen Kooperationen beteiligten sich verschiedenste US-Unternehmen wie Hersteller von Software und Geräten, Banken, Anbieter von Satelliten-Kommunikation und Spezialisten für Internet-Sicherheit, schrieb Bloomberg.

So liefere Microsoft Geheimdiensten Informationen über Fehler in seiner Software, bevor die Schwachstellen mit Updates geschlossen werden. Ein Konzern-Sprecher sagte Bloomberg, solche Vorab-Hinweise sollten der Regierung einen Vorsprung für die Risiko-Einschätzung geben. Die Bloomberg-Quellen betonten zugleich, solche Unterstützung durch Microsoft und andere Unternehmen erlaube es den US-Diensten, Schwachstellen in Software auszunutzen, die an Regierungen anderer Länder verkauft werde.

Der Whistleblower Edward Snowden hatte vergangene Woche von einer weitreichenden Überwachung des Internet vor allem durch den Geheimdienst NSA berichtet. (axk)