Streitgespräch zur Energiewende

SPD-Politiker Hermann Scheer und Dena-Geschäftsführer Stephan Kohler streiten in Technology Review über den sinnvollsten Weg zu einer Energiewende in Deutschland.

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Der Streit über den sinnvollsten Weg zu einer Energiewende reißt nicht ab. Ist die Kernenergie bis auf Weiteres unverzichtbar, wie etwa das Deutsche Atomforum meint, das in dieser Woche den 50. Jahrestag seiner Gründung feierte? Müssen neue Kohlekraftwerke gebaut werden, um eine "Stromlücke" zu überbrücken, wenn der Atomausstieg wie vorgesehen abläuft? Wieviel Potenzial haben die erneuerbaren Energien wirklich?

Technology Review lud nun zwei Experten zum Streitgespräch, um das Thema zu diskutieren: Stephan Kohler, Physiker, der seit dem Jahr 2000 als Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur (dena) die Bundesregierung in Energiefragen berät, sowie Hermann Scheer, SPD-Politiker, Präsident von Eurosolar, Träger des Alternativen Nobelpreises und Autor mehrerer Bestseller, zur Energiewende.

Bei der Unterhaltung ergaben sich zentrale Meinungsunterschiede, was die Umsetzung neuer Maßnahmen und den Anteil verschiedener Technologien betraf. Während Scheer es für realistisch hält, dass die Energieversorgung bald zu 100 Prozent aus erneuerbaren bestehen kann, sieht Kohler diesen Traum bis 2020 oder 2025 als nicht umsetzbar an. Zudem sei es nicht sinnvoll, ganz auf die erneuerbaren Energien zu setzen. "Ich betrachte Deutschland als einen Industriestandort. Deshalb empfehle ich, über das Gesamtsystem eine Art Suchprozess laufen zu lassen, um die effizientesten Technologien zu finden, um den Klimawandel zu stoppen." Scheer dagegen sieht sich mit vielerlei Widerständen konfrontiert: "Die kommen aus der herkömmlichen Energiewirtschaft und auch aus der herkömmlichen Energiewissenschaft."

Das ganze Streitgespräch zur Energiewende in Technology Review online:

(bsc)