Leichter Abwärtstrend bei DRAMs
Zum ersten Mal nach dem schweren Erdbeben in Taiwan fallen auf dem Spot-Markt die DRAM-Preise.
Zum ersten Mal nach dem schweren Erdbeben in Taiwan fallen auf dem Spot-Markt die DRAM-Preise. Zur Zeit notieren 64-Megabit-Chips bei 18,50 Dollar, nachdem sie zuletzt den Stand von über 21 Dollar erreicht hatten. Analysten glauben jedoch nicht, dass der Abwärtstrend von langer Dauer ist. Die leicht sinkenden Preise seien darauf zurückzuführen, dass viele Anbieter am Monatsende "ihr Inventar bereinigt" hätten. Danach gehe es um so schneller wieder bergauf.
Dazu könnte auch der gestrige schwere Atomunfall in der japanischen Wiederaufbereitungsanlage Tokaimura, rund 130 Kilometer vor den Toren Tokios, beitragen. Bei einer Kettenreaktion wurden 27 Mitarbeiter zum Teil lebensgefährlich verstrahlt. Nach Angaben des Betreibers soll der Prozess mittlerweile wieder unter Kontrolle sein. Aus Furcht vor einer möglichen radioaktiven Verseuchung hat der Hersteller Hitachi, der auch DRAMs produziert, heute die Halbleiter- und Autoteileproduktion in acht Fabriken ausgesetzt. In der 55 Kilometer entfernten Chip-Fabrik von LSI Logic lief dagegen die Produktion wie gewohnt weiter. Auch Micron Technology, der größte DRAM-Hersteller der USA, befürchtet keine Auswirkungen auf die Herstellung. Die Fertigungstätte in Kobe (Osaka) sei vom Unglücksort weit entfernt und demnach nicht betroffen.
Den Werten von Chip-Herstellern hat das Unglück jedenfalls einen Dämpfer versetzt. Am schlimmsten erwischte es das Wertpapier von LSI. Es gab gleich um 5 Dollar nach und schloss bei 51,50 Dollar. (em)