50.000 .me-Registrierungen in zwei Tagen

Die Hälfte der Domainregistrierungen für das montenegrinische Länderkürzel gingen in die USA, neun Prozent nach Deutschland.

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Von
  • Monika Ermert

50.000 Registrierungen innerhalb der ersten zwei Tage nach dem allgemeinen Start der montenegrinischen Länderdomain .me meldete gestern Abend das Registry-Unternehmen Afilias, Partner im .ME Registry Konsortium. Die Hälfte davon ging dabei an Nutzer in den USA, elf Prozent gingen ins Vereinigte Königreich und neun Prozent nach Deutschland. Zuvor waren bereits 30.000 .me-Domains in den für Markeninhaber reservierten Phasen und einer so genannten Landrush-Phase vergeben worden. Über 2600 interessante .me-Adressen wie help.me, love.me, adopt.me oder buy.me sollen später gegen Meistgebot versteigert werden. Im Normalbetrieb kosten .me-Domains bei deutschen Registraren in etwa 20 bis 40 Euro pro Jahr und Domain.

Montenegro erhielt 2006, kurz nach seiner Unabhängigkeit, das Länderkürzel .me und sicherte sich im September 2007 die entsprechende Länderdomain. Die wollte die Regierung anschließend gewinnbringend auf den Markt bringen, entschied sich daher für das Angebot seiner Domains weltweit und bestimmte ein Konsortium aus Afilias (Betreiber von bereits 11 Länderadresszonen weltweit), dem nach eigenen Angaben weltgrößten Registrar GoDaddy und der montenegrinischen ME-net d.o.o.

Afilias CTO Ram Mohan zeigte sich mit dem Start der offenen Registrierung zufrieden. Innerhalb der ersten Minuten seien bei über 60 der insgesamt akkreditierten 84 Registrare 5000 Domains registriert worden. Registrieranfragen seien innerhalb von 21 Millisekunden abgearbeitet worden. Allerdings gab es beim Partner GoDaddy eine ganze Reihe unzufriedener Kunden. Laut verschiedenen Berichten in den USA erhielten .me-hungrige US-Kunden Bestätigungen über die erfolgreiche Registrierung von .me-Domains, jedoch kurze Zeit später wurden sie darüber informiert, doch nicht bedacht worden zu sein.

"Während des Starts kamen .me-Anfragen mit solcher Geschwindigkeit, dass die GoDaddy-Webseite langsam wurde", teilte Nick Fuller von GoDaddy mit. Daher hätten Kunden Zuteilungsmitteilungen für Domains erhalten, die bereits vergeben oder vorab für Regierungen oder die geplanten Premium-Auktionen reserviert gewesen seien. GoDaddy habe die Kunden entsprechend informiert, Kreditkartenbeträge zurücküberwiesen. "Innerhalb von zwei Stunden lief die Seite wieder normal", versichert Fuller.

Fuller nannte die enorme Nachfrage nach den neuen .me-Adresse ein positives Beispiel für das Potential neuer TLD-Einführungen. GoDaddy sei daher auch optimistisch mit Blick auf die von ICANN geplante Zulassung neuer Adresszonen. Neben den bisherigen großen Registry-Providern wollen dann auch eine Reihe neuer Anbieter in den Registryprovidermarkt vorstoßen, unter anderem AusRegistry, Logicboxes oder RegistryASP. (Monika Ermert) / (anw)