Debakel: Nvidia lässt Marktstart der Spielkonsole Shield platzen

Die für heute angekündigte US-Markteinführung der Nvidia-Spielkonsole wird verschoben. Das Unternehmen informierte darüber nur wenige Stunden zuvor in seinem Blog.

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Das Vorserienmodell der Shield-Spielkonsole lag gut in der Hand, war aber viel zu schwer und hatte noch Verarbeitungsmängel.

(Bild: Martin Fischer)

Die eigentlich für den heutigen Donnerstag geplante US-Markteinführung von Nvidias Handheld-Spielkonsole Shield hat Nvidia überraschenderweise auf nächsten Monat verschoben. Dies teilte die Firma kurzfristig vor wenigen Stunden in ihrem Blog mit. Als Gründe nennt das Unternehmen ein nicht näher erklärtes mechanisches Problem mit einem Bauteil eines Zulieferers. Nvidia erklärte, dass es Tag und Nacht mit dem Zulieferer zusammenarbeite, um das Problem den eigenen Erwartungen entsprechend zu beheben. Ein konkretes Datum für den Shield-Marktstart im Juli hat das Unternehmen nicht genannt.

Mit der sehr kurzfristigen Verschiebung hat Nvidia zahlreiche Vorbesteller, deren Kreditkarten offenbar bereits belastet wurden, verärgert, wie beispielsweise die Kommentare im Nvidia-Blog zeigen. Viele erklärten, dass sie ihre Bestellungen stornieren werden. Erst am 20. Juni hatte Nvidia überraschend den Preis von Shield von 349 auf 299 US-Dollar gesenkt mit der Begründung, dass man Shield in die Hände von so vielen Spielern wie möglich bringen wolle.

Berechtigte Zweifel bestehen an der Argumentation Nvidias: Eigentlich müssten zum ersten Verkaufstag bereits die Geräte fertig produziert und an Händler ausgeliefert sein beziehungsweise sich auf dem Weg zu den Vorbestellern befinden. Daher stellt sich die Frage, ob Nvidia vielleicht sogar generelle Fertigungsprobleme hat – eventuell auch mit dem Tegra-4-Kombiprozessor – oder zugesicherte Funktionen schlicht noch nicht laufen wie versprochen. Beispielsweise sollte das Streaming von PC-Spielen zum Verkaufsstart zunächst als Beta-Version funktionieren, also nur mit wenigen Steam-Spielen. Die Rede war von Batman Arkham City, Borderlands 2, Dishonored, Left 4 Dead 2, Portal 2 und Skyrim. Selbst Pressevertretern konnte Nvidia bisher keine Testexemplare der Spielkonsole aushändigen. (mfi)