EMC kann erneut mit Rekordquartal aufwarten

Im zweiten Quartal 2008 erzielte der US-amerikanische Spezialist für Speicherlösungen zum zwanzigsten Mal in Folge einen zweistelligen Umsatzzuwachs. Einem Erlös von 3,67 Milliarden US-Dollar stehen knapp 378 Millionen US-Dollar Nettogewinn gegenüber.

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Das zweite Quartal 2008 schloss der US-amerikanische Spezialist für Speicherlösungen mit einem Gesamtumsatz von 3,67 Milliarden US-Dollar – 18 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damit gelang EMC zum zwanzigsten Mal in Folge ein zweistelliger Umsatzzuwachs. Den Nettogewinn steigerte der Hersteller knapp 13 Prozent auf 377,5 Millionen US-Dollar. Nach Einschätzung von CEO Joe Tucci habe sich dabei EMCs Fokus auf Informations- und virtuelle Infrastrukturen bezahlt gemacht: "Sie sind der treibende Faktor für den Erfolg unseres Geschäftsmodells und unsere Wettbewerbsfähigkeit", betonte der Firmenchef anlässlich der Bekanntgabe der Quartalszahlen.

Der heimische nordamerikanische Markt, auf dem EMC noch immer über die Hälfte seines Gesamtumsatz erzielt, bescherte dem Unternehmen jedoch nur ein Plus von 10 Prozent, in den restlichen Regionen der Welt verzeichnete EMC hingegen jeweils deutlich zweistellige Wachstumsraten – insgesamt steht ein Plus von 27 Prozent zu Buche. Im Kerngeschäft Information Storage kletterten die Erlöse 14 Prozent auf 2,87 Milliarden US-Dollar. Deutlich schneller wuchs (plus 18 Prozent auf 204 Millionen US-Dollar) hingegen der Bereich Content Management & Archivierung – hier hatte EMC zuletzt Ende 2007 mit der Übernahme der Document Sciences Corporation in die Ausweitung des Angebots investiert.

EMCs Sicherheitssparte, rund um RSA Security, verzeichnete eine Umsatzsteigerung von 15 Prozent auf 144 Millionen US-Dollar. Dabei habe sich das Geschäft auf Lösungen der sogenannten Data Loss Prevention, also der Vorsorge gegen Datendiebstahl und andere Betrugsversuche, konzentriert. Den erneut höchsten Zuwachs schaffte das Tochterunternehmen VMware. Der Virtualisierungsspezialist steuerte einen Umsatz von 453 Millionen US-Dollar bei und konnte im Vergleich zum zweiten Quartal 2007 um 53 Prozent wachsen.

Die Sparte war allerdings kürzlich mit gedämpften Wachstumsprognosen in die Schlagzeilen geraten. Daraufhin hatte EMCs CEO Tucci die bisherige VMware-Chefin und Mitgründerin Diane Greene kurzerhand durch Paul Maritz ersetzt. VMware gilt nach wie vor als Marktführer in Sachen Virtualisierung von Rechenzentren und Desktops, gerät jedoch zunehmend unter Druck durch Konkurrenten wie Parallels, Citrix XenServer und vor allem Microsoft.

Insbesondere der Software-Riese aus Redmond hat inzwischen einen eigenen Hypervisor fertiggestellt, der künftig standardmäßig mit Windows Server 2008 ausgeliefert wird. Im Rahmen seiner weltweiten Partnerkonferenz rief Microsoft-Chef Steve Ballmer die versammelten Vertriebspartner auch nachdrücklich auf, das Geschäft mit Virtualisierungsangeboten nachhaltig zu forcieren: "90 Prozent der installierten Server sind noch nicht virtualisiert, und wir haben jetzt ein passendes Angebot zum Drittel des Preises von VMware", konkretisierte Ballmer die Herausforderung. Die EMC-Tochter hat inzwischen reagiert. Nachdem VMware bereits Hersteller wie beispielsweise Fujitsu Siemens und IBM dafür gewinnen konnte, Serversysteme mit vorinstalliertem ESX Server 3i auszuliefern, kündigte das Unternehmen nun an, seinen Hypervisor künftig kostenfrei zu verteilen. (map)