Google will bei Bannerwerbung wachsen

Der Suchmaschinenriese will im Bereich grafischer Online-Werbung bald eine herausragende Stellung einnehmen. Nachdem Brüssel grünes Licht für den DoubleClick-Deal gegeben hat, stehen die Chancen nicht schlecht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 47 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der Suchmaschinengigant Google will seine Marktposition bei grafischer Bannerwerbung in den kommenden zwei Jahren "signifikant" ausbauen. Das sagte Tim Armstrong, Googles Präsident für Werbung und Handel auf dem nordamerikanischen Markt, laut der Nachrichtenagentur Dow Jones auf einer Medientagung in Palm Beach (US-Bundesstaat Florida). Sollte Google bis 2009 nicht eine herausragende Stellung in diesem Marktsegment einnehmen, sei das eine Enttäuschung. Besondere Hoffnung setze der Suchmaschinenriese dabei weiter auf die Tochter YouTube.

Bisher machen grafische Werbeformen nur einen Bruchteil von Googles Werbegeschäft aus, das von Textanzeigen in der Suchmaschine dominiert wird. Nachdem die EU-Kommission am gestrigen Dienstag die letzte Hürde für die Übernahme des Werbevermarkters DoubleClick beseitigt hatte, stehen die Chancen für Google nicht schlecht, sich auch im Markt für grafische Online-Werbung zu etablieren. Langfristig sollen die beiden Systeme integriert werden, hieß es weiter. Google-CEO Eric Schmidt verspricht sich durch die Akquisition von DoubleClick laut Mitteilung schnelle Fortschritte und mehr Effizienz bei der Verteilung digitaler Werbeinhalte.

Google-Mitgründer Sergey Brin hatte zur Präsentation des jüngsten Quartalsergebnisses einräumen müssen, dass sich die Werbevermarktung in sozialen Netzwerken nicht wie erwartet entwickelt. Dem will Google nun entgegenwirken, erklärte Armstrong. Netzwerke müssten anders behandelt werden als herkömmliche Websites. Teams aus Entwicklern und Anzeigenverkäufern sollen daran bereits arbeiten. Trotz der bisher enttäuschenden Ergebnisse gilt YouTube für Bannerwerbung weiter als stärkster Trumpf im Google-Imperium. Der Suchmaschinenbetreiber hatte das Videoportal im Oktober 2006 für 1,65 Milliarden US-Dollar übernommen. (vbr)