Internet 2020: Mehr Transparenz, aber nicht unbedingt mehr Toleranz

Das US-amerikanische Pew Internet & American Life Project hat zum dritten Mal Experten zur Entwicklung des Internets befragt. Demnach glauben sie mehrheitlich, dass in zwölf Jahren größtenteils mobile Geräte für den Internetzugang genutzt werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 27 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Im Jahr 2020 werden Menschen größtenteils mit mobilen Geräten auf das Internet zugreifen. Das ist eine der Prognosen, die das US-amerikanische Forschungsinstitut Pew Internet & American Life Project zusammen mit der Elon University in der Studie "Future of the Internet III" (PDF-Datei) herausgearbeitet hat. Durch das Web 2.0 würden Personen und Organisationen transparenter, das bedeute aber nicht zwingend, dass gleichzeitig die persönliche Integrität und soziale Toleranz zunehme, lautet eine weitere Vorhersage.

Für die Studie hat das Institut insgesamt 1196 Personen befragt, darunter 578 Internetaktivisten, Journalisten und Experten, unter anderem von der Internet Society, vom World Wide Web Consortium und der ICANN. Ihnen wurden Szenarien zur Ablehnung oder Zustimmung vorgelegt. Außerdem konnten sie die Szenarien kommentieren.

So hatten 77 Prozent der Experten dem erstgenannten Szenario zugestimmt, während rund 55 Prozent nicht meinen, dass die Menschen im Jahr 2020 toleranter seien als heute. Als weiteren möglichen Trend der kommenden 12 Jahre sehen die Befragten eine Zunahme alternativer Eingabemöglichkeiten wie zum Beispiel der Spracherkennung. Auch glauben sie mehrheitlich, dass der Wettlauf zwischen denen, die das Urheberrecht durchsetzen wollen und denen, die es verletzten, fortdauern werde.

Weiter gehen die Befragten davon aus, dass die Grenzen zwischen privater Zeit und Arbeitszeit sowie zwischen dem realen Leben und der virtuellen Welt zunehmend aufgehoben werden. Fast vier Fünftel der Befragten glauben, dass im Jahr 2020 die herkömmliche Internet-Architektur nicht vollständig durch ein "Next-Generation-Netz" ersetzt worden sein wird. Das Pew-Institut hatte zuvor im Jahr 2006 und 2004 Experten und andere in die Kristallkugel schauen lassen. (anw)