Apfel-Härtung

Auch das kleine Weiße von Apple hat nun ein Gehäuse aus einem Stück sowie einen LED-Bildschirm und einen Lang-Lauf-Akku.

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Von
  • Johannes Schuster

Auch das kleine Weiße von Apple hat nun ein Gehäuse aus einem Stück sowie einen LED-Bildschirm und einen Lang-Lauf-Akku.

Zwei Hauptkritikpunkte am bisherigen MacBook waren das schlechte Display und die mit (un)schöner Regelmäßigkeit abbrechenden Handauflagen unterhalb der Tastatur. Für beides hat Apple nun Abhilfe geschaffen. Die Oberschale samt interner Stützstreben des neuen MacBooks wird aus einem Stück Polycarbonat-Kunststoff gefertigt und lässt sich nur von unten öffnen. Das glänzend polierte Gehäuse hat so unter den Handballen keine Sollbruchstelle mehr und dürfte sich auf Grund des anderen Materials auch nicht mehr so leicht verfärben.

Das 13-Zoll-Display spiegelt weiterhin mäßig, wird nun aber von Dioden hinterleuchtet und bietet einen wesentlich weiteren Blickwinkelbereich: Farben und Kontrast bleiben auch bei seitlicher Bewegung des Kopfes oder Klappen des Gehäusedeckels noch recht lange stabil. Der Farbraum ist für ein Notebook in Ordnung, Grün und Rot könnten satter dargestellt werden und bleiben deutlich hinter den Farben des Wide-Color-Gamut-Farben der MacBook-Pro-Modelle zurück. Die maximale Helligkeit ist mit 242 cd/m2 noch etwas höher als beim Vorgänger (223 cd/m2).

Außerdem hat auch das kleine Weiße nun einen fest verbauten Lithium-Polymer-Akku, der im Test genau acht Stunden (bei leichter Last und 100 cd/m2) durchhielt. Bei voller Helligkeit – und die werden viele Anwender nutzen, um die Spiegelwirkung des Displays etwas abzumildern – waren es noch über sechs Stunden. Zum DVD-Schauen abseits der Steckdose hat man über vier Stunden Gelegenheit. Apple verspricht 1000 Ladezyklen, garantiert dies aber nicht. Eine defekte Batterie wird in der Werkstatt für 139 Euro getauscht.

Die vierte Neuerung betrifft das Trackpad, das wie bei den Pro-Geschwistern eine Oberfläche aus Glas besitzt und auf Mehrfingergesten für Zoomen, Drehen und Blättern reagiert. Eine Taste gibt es nicht mehr, statt dessen ist das gesamte Glas beweglich und wird am oberen Rand durch ein Scharnier gehalten. Die Ausstattung inklusive Web-Cam, Mikrofon, Bluetooth und 802.11n-WLAN blieb ansonsten weitgehend unverändert, der Renovierung ist allerdings die FireWire-Schnittstelle zum Opfer gefallen. So muss man beim MacBook auf den Target-Disk-Modus und den Anschluss einer DV-Kamera verzichten.

Der Core-2-Duo-Prozessor ist jetzt mit 2,26 GHz getaktet und arbeitet dadurch kaum schneller als der 2,16-GHz-Vorgänger. Die Chipsatz-Grafik von Nvidia schaffte in 3D-Games wie Doom 3 einige Frames mehr in der Sekunde, für aktuelle Ballerspiele reicht es aber trotzdem nicht. In allen Tests drehte der Lüfter nicht hoch und das MacBook blieb mit weniger als 0,1 Sone praktisch unhörbar.

In die zwei Speicherslots steckt Apple zwei 1-Gigabyte-Module, sie lassen sich maximal durch 2 x 2 GByte ersetzen. Dazu muss man acht Schrauben am Boden lösen. Auch die Festplatte lässt sich von hier relativ leicht tauschen. Bei Apple schlägt der Ausbau des Arbeitsspeichers auf 4 GByte mit 90 Euro zu Buche, der Austausch der 250er-Platte gegen ein Modell mit 500 GByte kostet dort 135 Euro.

Die Installation eines 32-bittigen Windows Vista gelang mit beiliegenden Boot-Camp-Treibern ohne Probleme, außer dem Scrollen mit zwei Fingern funktionieren die Trackpad-Gesten hier allerdings (noch) nicht.

Das Unibody-Gehäuse ist robust und sieht gut aus, der fest verbaute Akku bringt deutlich längere Laufzeiten und Ersatz ist nicht teurer als bisher. Auch das große Glas-Trackpad ist eine echte Bereicherung mit seinen Mehrfingergesten. Das Display ist nun zeitgemäß. Wer ein Apple-Notebook mit FireWire will, muss auf das 250 Euro teurere MacBook Pro 13" ausweichen. (jes)

MacBook 13"
Hersteller Apple
Spezifikation Intel Core 2 Duo (2,26 GHz), 13,3-Zoll-Display (1280 x 800, spiegelnd), Nvidia GeForce 9400M, 2 GByte RAM, 250-GByte-SATA-Festplatte, 8x-DVD-Brenner, iSight-Kamera, Gigabit-Ethernet, 802.11n-WLAN, Bluetooth
Anschlüsse USB 2.0, Mini-DisplayPort, Kombi-Audio-Buchse für Kopfhörer/analog In/digital-optisch Out,
Preis 900 €

(ll)