High-End-Grafikchips für Notebooks

Nvidia stellt mit der GeForce-9M-Serie eine Reihe neuer High-End-Grafikchips für Notebooks vor. Teilweise handelt es sich aber auch um ältere Grafikchips, die lediglich einen neuen Namen verpasst bekommen haben.

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Von
  • Florian Müssig

Das US-amerikanische Grafikchip-Unternehmen Nvidia stellt mit der GeForce-9M-Serie eine Reihe neuer High-End-Grafikchips vor – und behält seine umstrittene Praxis bei, ältere Grafikchips ohne große Änderungen unter einem neuen Namen auf den Markt zu bringen.

Das neue Mobil-Flaggschiff hört auf den Namen GeForce 9800M GTX und rechnet mit bis zu 112 Shader-Prozessoren. Das ist für Notebook-Verhältnisse absolute Spitze; die Desktop-Grafikchips der 8800er und 9800er Serien greifen allerdings auf bis zu 128 Shaderprozessoren zurück. Von der aktuellen GeForce-GTX-200-Reihe mit bis zu 240 Shaderprozessoren gibt es noch keine Mobilableger.

Überblick: Mittelklasse- und High-End-Grafikchips der GeForce-9M-Serie
Modell baugleich
zu
Shader-
prozessoren
Chiptakt Shader-
takt
Speicher-
takt
max. Speicher Speicher-
interface
9500M G 8600M GS 16 500 MHz 1250 MHz 800 MHz 1024 MByte 128 Bit
9500M GS 8600M GT 32 475 MHz 950 MHz 700 MHz 512 MByte 128 Bit
9600M GS 32 430 MHz 1075 MHz 800 MHz 1024 MByte 128 Bit
9600M GT 32 500 MHz 1250 MHz 800 MHz 1024 MByte 128 Bit
9650M GS 8700M GT 32 625 MHz 1250 MHz 800 MHz 512 MByte 128 Bit
9700M GT 32 625 MHz 1550 MHz 800 MHz 1024 MByte 128 Bit
9700M GTS 48 530 MHz 1525 MHz 800 MHz 1024 MByte 256 Bit
9800M GTS 8800M GTS* 64 600 MHz 1500 MHz 800 MHz 1024 MByte 256 Bit
9800M GT 8800M GTX 96 500 MHz 1250 MHz 800 MHz 1024 MByte 256 Bit
9800M GTX 112 500 MHz 1250 MHz 800 MHz 1024 MByte 256 Bit
*: Chip-/Shadertakt: 500/1250 MHz

Bislang war der schnellste Notebook-Grafikchip der GeForce 8800 GTX; seine Neuauflage hört nun auf den Namen 9800M GT. Das Modell 8800M GTS mit 64 statt 96 Shaderprozessoren war bislang in kaum einem Notebook anzutreffen; im baugleichen 9800M GTS dürfen die Shader immerhin mit bis zu 1500 statt 1250 MHz laufen. Sämtliche in der Tabelle genannten Taktfrequenzen sind unverbindliche Vorgaben von Nvidia; die Notebook-Hersteller dürfen die Grafikchips auch mit geringeren Maximaltaktraten betreiben.

Das Verwirrspiel der Buchstabenkürzel findet innerhalb der GeForce-9M-Serie einen neuen Höhepunkt. Waren Suffixe wie GT bislang nur im Vergleich zwischen AMD/ATI und Nvidia mit unterschiedlichen Bedeutungen belegt, sind sie dies nun auch innerhalb der GeForce-9M-Serie: Bei den 9700M-Chips ist GTS besser als GT, bei den 9800M-Chips ist es umgekehrt.

Bei allen 9800M-Grafikchips sowie beim schnellsten 9700M-Modell GTS ist das Speicherinterface 256 Bit breit. Diese im Vergleich zu einem Grafikchip mit 128-Bit-Interface doppelte Speicherbandbreite benötigen die Grafikchips, um aktuelle 3D-Welten mit hohen Detail- und Qualitätseinstellungen ruckelfrei darstellen zu können.

Bislang hat noch kein Hersteller ein Notebook mit dem neuen GeForce 9800M GTX angekündigt. Auch AMDs zur Computex angekündigtes Grafik-Flaggschiff Mobility Radeon HD 3870 wurde von einigen Herstellern zwar wohlwollend aufgenommen, doch die damit bestückten Produkte sind noch nicht in den Handel gekommen.

Es bleibt zu hoffen, dass Nvidia mit den neuen Grafikchips auch die bei den GeForce-8M-Chips erhöhten Ausfallraten in den Griff bekommt. (mue)