IM.top 2013: Vorbild für die CeBIT

Mit neuen Themenbereichen wie Mobility/TK, Unified Communications, Digital Signage oder Healthcare rüstet sich Ingram Micro für die Zukunft. Diese Kernthemen der "IM.Digital City" waren ein Highlight der Hausmesse IM.top – und ein Konkurrenzangebot zur CeBIT.

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Stolz auf die Entwicklung beim TK/Mobility-Geschäft (v.li.): Gerhard Schulz, Marcus Adä und IM.mobile/Brightpoint-Chef Thorsten Bischoff

(Bild: Wolfgang Kühn)

Das erste Halbjahr 2013 gibt der IT-Branche wenig Anlass zum sorgenfreien Jubel. Vor allem das Konsumentengeschäft (B2C) bleibt nach wie vor hinter den Erwartungen zurück, wie Gerhard Schulz, künftiger Europachef von Ingram Micro, anlässlich der 14. IM.top-Hausmesse des Distributors diese Woche in München einräumte. Die Geschäftskunden zeigen sich zwar insgesamt investitionsbereiter, aber auch im B2B leidet die Branche unter den projektabhängigen Schwankungen. Auf seiner letzten IM.top als Verantwortlicher für das Zentraleuropageschäft konnte Schulz dennoch gut gelaunt den Staffelstab an seinen designierten Nachfolger Marcus Adä übergeben. Denn nach der Übernahme des TK- und Mobility-Spezialisten Brightpoint und der erfolgreichen Besetzung neuer Geschäftsfelder habe sich Ingram Micro hierzulande in der Distributorenszene mit Abstand an die Spitze gestellt – mit einem Umsatz von "deutlich über 4 Milliarden Euro".

Die Integration von Brightpoint hat Ingram dabei einen nicht unerheblichen Schub verpasst. Denn Brightpoint ist in Deutschland die Nummer 1 in der TK-Distribution – "nach Umsatz und Stückzahlen", wie Thorsten Bischoff, Cluster Vice President Germany & Benelux bei Brightpoint, anmerkte. Kritischen Anmerkungen, warum Ingram Micro den Schritt in die TK-Distribution nicht schon viel früher vollzogen habe, trat Schulz entschieden entgegen: "Das in der Vergangenheit dominierende Vertriebsmodell der Carrier mit subventionierten Geräten war für uns uninteressant." Inzwischen würden jedoch immer mehr Geräte SIM-free vertrieben und mit dem Boom der Smartphones und Tablets habe sich der Markt generell in Richtung der Mobile Devices verlagert. "Daher liegen wir voll im Trend", ergänzte Schulz, "Wir können nun nahezu sämtliche Geräte mit Displaygrößen in allen Formfaktoren anbieten." Und das über ein breites Spektrum von Vertriebskanälen – von B2B über B2C und den TK-Handel bis hin zu den Providern. Wobei Schulz einräumte, dass Ingram speziell bei den Providern "noch nicht" mit den ganz großen der Branche zusammenarbeite.

IM.top 2013 – Impresssionen (11 Bilder)

Manege frei

lautete das Motto der 14. IM.top, zu der am 27. Juni 2013 mehr als 4600 Besucher in das M.O.C im Münchner Norden kamen, um sich ein Bild von den neuesten Angeboten des Broadline Distributors Ingram Micro zu machen.

Im Zuge der schon vor Jahren auf den Weg gebrachten VVV-Strategie – Volume, Value, Verticals – habe sich Ingram Micro inzwischen aber eine Reihe neuer Geschäftsfelder erschlossen, die auf der diesjährigen Hausmesse in Form der IM.Digital City anhand von insgesamt neun Lösungsszenarien begutachtet werden konnten. "Das ist genau das, was der CeBIT fehlt", kommentierte Andreas Wenninger, Vorstand der Synaxon AG, die praxisnahe Präsentation von Anwendungsbeispielen aus Bereichen wie der physikalischen Sicherheitstechnik mit Überwachung und Zugangskontrolle, dem Gesundheitswesen oder der modernen Ausgestaltung von Verkaufsräumen mit Präsentationstechnik. Das Ingram Micro mit diesen Zusatzangeboten auf dem richtigen Weg ist, zeigt nach Einschätzung von Gerhard Schulz die Entwicklung auf Seiten der Fachhandelskunden des Broadliners: "Rund 3500 Händler, also etwa ein Zehntel unserer gesamten Kundschaft, engagieren sich bereits aktiv im Vertrieb von Video-Überwachungslösungen." Darunter finden sich schon etwa 20 Prozent klassische Elektrofachhändler, die den Schritt aus der analogen Welt hin zur IP-basierten Digitaltechnik vollzogen hätten, ergänzt der Ingram-Chef.

Große Erwartungen hegt der Distributor auch im vertikalen Marktsegment Healthcare, wo jüngst eine Vertriebsvereinbarung mit dem Mobilfunkchipspezialisten Qualcomm geschlossen werden konnte. Auf Basis des Mobilfunk-Hubs "Qualcomm Life 2net" lassen sich verschiedenste medizinische Geräte – wie beispielsweise Blutdruck- oder Blutzuckermessgeräte – via Handynetze koppeln, um Ärzten die Ferndiagnose ihrer Patienten zu ermöglichen. Der Healthcare-Markt verspreche in den kommenden Jahren jeweils Wachstumsraten bis zu 50 Prozent.

Nicht ganz so deutlich hat Ingram Micro in diesem Jahr auch mit seiner Hausmesse zulegen können. Die Zahl der Aussteller sei gegenüber dem Vorjahr um gut 20 Prozent auf 223 gestiegen, erklärte Schulz im Rahmen seiner Bilanz zur IM.top 2013. Auch die Besucherzahlen lagen über den Erwartungen: Gut 4600 waren der Einladung in das M.O.C in München gefolgt – ein neuer Rekord. Der künftige Zentraleuropachef Marcus Adä gab denn auch gleich den Termin für die 15. IM.top im kommenden Jahr bekannt: 8. Mai 2013. (map)