Datenbrille mit Gestensteuerung

Atheer Labs arbeitet an der nächsten Generation von Google Glass und Co.: Mit seinem System können Nutzer virtuelle Objekte im Raum bewegen und manipulieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 19 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Das kalifornische Start-up Atheer Labs arbeitetet an einer Kombination aus Soft- und Hardware, mit der Nutzer im Brillenglas eingeblendete Objekte mit Gesten manipulieren können, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Die vorhandenen Prototypen sind dabei schon recht fortgeschritten.

Eine der Brillen ist mit einem Tiefensensor ausgestattet. Der erfasst die Position der Finger, um die virtuellen Objekte im Raum zu manipulieren. Im Test erscheint dann etwa ein schwebender Würfel, den man mit einer Fingerbewegung drehen kann. Vorbeifliegende Blasen lassen sich durch eine virtuelle Berührung mit dem Finger zum Platzen bringen – genauso wie reale Seifenblasen. Die zweite Prototyp-Brille arbeitet mit zwei Kameras, um die Fingerbewegungen verfolgen. Durch sie hindurch kann man etwa in einer virtuellen Zeitung blättern und auf den zunächst flachen Seiten 3D-Bilder und Videos mit einer Geste zum Leben erwecken.

Weil die Displays auf der Innenseite der Brillengläser durchsichtig sind, erscheinen die virtuellen Objekte in der realen Umgebung, die man sieht. Die Atheer-Software muss dabei ermitteln, in welcher Entfernung der Betrachter seinen Blick fokussiert, damit die Objekte auch im richtigen Abstand eingeblendet werden.

Die Atheer-Software läuft im Firmenbüro derzeit auf dem Betriebssystem Android und nutzt dessen 3D-Funktionen für Smartphones aus. Sie könne aber in beliebige Betriebssysteme integriert werden, sagt die Firma. Atheer Labs will nun Software-Entwickler ermuntern, erste Apps für die Plattform zu schreiben. In Verbrauchergeräten soll sie 2014 herauskommen. Eine Datenbrille, die die Atheer-Software enthält, würde wohl zwischen 500 und 600 US-Dollar kosten, schätzt das Unternehmen. Läuft die Software auf einem Smartphone und die Brille fungiert nur als drahtlos verbundenes Display, fallen für das Programm allein 200 bis 300 Dollar an.

Mehr zum Thema in Technology Review online:

(bsc)