Wirtschaftsminister nimmt lieber iPhone statt "Secusmart" und "SiMKo 3"

Philipp Rösler verwendet sein privates Handy auch im Dienst. Das hat er vor Journalisten verraten.

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Philip Rösler.

(Bild: BMWi)

Wirtschaftsminister und FDP-Chef Philipp Rösler scheint die vom Bundesamt für Informationssicherheit (BSI) zertifizierten Smartphones von Secusmart und T-Systems nicht zu mögen. Das deutete er bereits im Mai auf einer Reise in das US-amerikanische Silicon Valley, wie die Nachrichtenagentur dpa nun berichtet. "Jeder weiß, dass wir unsere privaten Telefone benutzen, obwohl es verboten ist." Rösler finde sein iPhone von Apple wesentlich cooler und nutze es auch eifrig. Ins Regierungsnetzwerk komme er damit aber nicht, seine Mitarbeiter müssten deshalb für ihn sensible Daten abfragen.

Vom BSI zugelassen sind aktuell das Secusmart von der gleichnamigen Düsseldorfer Firma. Es setzt auf der Plattform des kanadischen Smartphone-Herstellers Blackberry auf. Die Verschlüsselung des angepassten Blackberry Z10 ist vom Bundesamt für Dokumente mit der Kennzeichnung "Verschlusssache – Nur für den Dienstgebrauch VS-NfD" freigegeben. Das ist allerdings die geringste mögliche Geheimstufe. Das BSI erteilte dem kanadisch-deutschen Produkt ihren Segen, als sichergestellt war, dass die Daten nicht länger über ein Rechenzentrum vom Blackberry in Großbritannien transportiert werden. Derzeit wird beim Z10 laut dpa nur die Sprache verschlüsselt, eine Datenverschlüsselung soll in den kommenden Monaten eingeführt werden.

Das zweite Produkt, das Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere Geheimnisträger dienstlich verwenden dürfen, ist das Gerät "SiMKo 3" der Telekom-Tochter T-Systems. Dabei handelt es sich im Prinzip um ein herkömmliches Smartphone von Samsung, das von T-Systems allerdings komplett entkernt wird. Die Android-Software von Google und die Samsung-Erweiterungen werden entfernt. Stattdessen kommt eine auf Linux beruhende Software zum Einsatz, die in den T-Labs der Telekom und der Universität Dresden entwickelt wurde. Das "SiMKo" kann derzeit wiederum nur die Daten verschlüsseln und wird in den kommenden Monaten um eine Sprach-Kryptografie erweitert. (mit Material von dpa) / (bsc)