Mediaset verlangt 500 Millionen Euro Schadenersatz von YouTube

Der Medienkonzern von Silvio Berlusconi hat Googles Videoplattform verklagt, weil sie angeblich unerlaubt Sendeinhalte verbreitet, an denen die drei italienischen Mediaset-Sender die Copyrights halten.

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Der Medienkonzern des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi hat Googles Online-Videoplattform YouTube wegen angeblicher rechtswidriger Verbreitung und kommerzieller Nutzung von Copyright-geschützten Fernsehinhalten verklagt. Mediaset verlangt laut Mitteilung vor dem Tribunale Civile di Roma 500 Millionen Euro Schadenersatz unter anderem für entgangene Werbeeinnahmen. YouTube beteuert laut Medienberichten, die Copyrights anderer zu respektieren. Es gebe keinen Anlass für die Klage.

Bei einer Stichprobe am 10. Juni dieses Jahres habe Mediaset 4643 Videos mit Inhalten der Fernsehsender-Gruppe gefunden, zusammengenommen ergäben sich daraus 325 Sendestunden, heißt es in der Mitteilung. Zu Mediaset gehören unter anderem die Sender Canale 5, Italia 1 und Retequattro. Der spanische Ableger Telecinco hatte kürzlich vor einem spanischen Gericht erfolgreich gegen YouTube geklagt. Das Videoportal muss per Einstweiliger Verfügung nun dafür sorgen, dass künftig keine Sendeinhalte von Telecinco auf der Videoplattform verfügbar sind. Die bisher größte Schadenersatzforderung an YouTube stammt mit umgerechnet rund 640 Millionen Euro vom US-Medienkonzern Viacom, der vor einem Jahr in den USA eine Klage eingereicht hat. (anw)