Nvidia stellt GeoInt-Accelerator-Plattform fürs Militär vor

Die Plattform soll beim Militär in der Einsatzplanung und beim Heimatschutz in der Videoauswertung langwierige Rechenzeiten verkürzen.

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Von
  • Detlef Borchers

Nvidia hat erste Details zu seinem GeoInt-Accelerator vorgestellt. Die speziell für das Militär und den Heimatschutz entwickelte Plattform besteht aus Tesla-K20-GPUs für Workstations und Server, speziell angepassten Libraries und je nach Einsatzzweck ausgewählten Software-Paketen. Die GeoInt-Plattform soll beim Militär in der Einsatzplanung und beim Heimatschutz in der Videoauswertung langwierige Rechenzeiten verkürzen.

Wie Nvidia-Manager Summit Gupta in einer Telefonkonferenz erläuterte, gibt es bei US-amerikanischen Sicherheitsbehörden und der Armee einen hohen Bedarf, rechnergestützte Analysen nahezu in Echtzeit durchzuführen. So habe man nach den Bombenanschlägen auf den Boston-Marathon im April dieses Jahres Videomaterial auswerten müssen, das vom Umfang her über 2000 DVDs entsprochen habe. Mit Hilfe von GeoInt-Accelerator habe beispielsweise der Partner NerVve Technologies für die US-Truppen in Afghanistan ein Videoanalyse-System entwickelt, das eine Stunde Video in 5 Sekunden durchsuchen kann, um Objekte oder Gesichter zu finden. Neben den GPU-Beschleunigern wird dabei auf intelligentes maschinelles Lernen gesetzt. Weitere Firmen, die diese Technik in ihren Überwachungs- und Analysesystemen einsetzen, sind InTuvision Panoptes und Imagus.

Als Beispiel aus dem militärischen Bereich nannte Gupta das Bildanalyse-Programm LuciadLightspeed, das bei der NATO in Europa eine wichtige Rolle spielen soll. Geographische Informationssysteme (GIS), bei denen normale Videos und Satellitenaufnahmen als GEOINT-Daten mit SIGINT-Daten verknüpft werden müssen, sollen durch Nvidias GeoInt erheblich beschleunigt werden. Für den zivilen Bereich sah Gupta in der "non cooperative surveillance", der Überwachung ganzer Flughäfen von der Ankunft bis zum Abflug der Passagiere, ein Einsatzgebiet für GeoInt-Accelerator. Preise und Verfügbarkeiten wurden noch nicht genannt. Dies sei Sache der entsprechenden Provider, die mit Militärs und dem Heimatschutz zusammenarbeiten, erklärte Gupta. (anw)