ODM-Notebookhersteller Compal verlagert Produktion von China nach Vietnam

Dem taiwanische Auftragsfertiger von Notebooks wird's in China zu teuer: Compal will nach und nach die Herstellung nach Vietnam verlagern und ist damit nicht allein.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Compal wird's in der Volksrepublik China zu teuer: Der taiwanische Auftragsfertiger von Notebooks (ODM, Original Design Manufacturer) für weltweit aktive Markenanbieter (u.a. Dell, Lenovo, Acer oder Gigabyte) will nach und nach Produktionsstätten nach Vietnam verlagern. Weitere Investitionen in die chinesischen Fertigungsanlagen soll es nicht mehr geben, erklärte Firmenchef Ray Chen laut dem taiwanischen Branchendienst Digitimes auf einer Konferenz mit Investoren.

Ray meinte, durch neue Arbeitsgesetze, die in China im Januar 2008 in Kraft treten sollen, würden die Arbeitskosten um 10 bis 20 Prozent steigen. Außerdem werde es einen Engpass auf dem Arbeitsmarkt für Notebookfertigung in den Hauptzentren Shanghai, Sizhou und Kunshan im kommenden Jahr geben, da man eine weltweite Steigerung der Notebookauslieferungen um 20 bis 22 Prozent und eine dementsprechend notwendige Ausweitung der Produktionskapazitäten erwarte. Im August habe man daher bereits erste Pläne für eine rund 30 Millionen Euro teure Notebook-Fabrik in Vietnam ausgearbeitet, die dabei helfen soll, Lieferrisiken zu minimieren und Kosten zu spraren.

Compal ist nicht der einzige Auftragsfertiger, dem es in China langsam zu teuer wird – auch wenn Löhne und Arbeitsbedingungen in der Volksrepublik noch immer weit unter den Standards in den Industrieländern liegen. So kündigte Mitte des Jahres bereits die taiwanische Hon Hai Precision Industry (Foxconn), mit einem Jahresumsatz von rund 30 Milliarden Euro einer der größten Computer-Hardware-Hersteller, rund 3,7 Milliarden US-Dollar in den Bau neuer Fertigungsanlagen in Vietnam stecken zu wollen. Aber auch Asustek denkt an eine Fertigung in Vietnam, während Intel bereits in dem südostasiatischen Land heftig investiert. (jk)