Das fliegende WLAN: Drohnen bauen Ad-hoc-Netze

Forscher um Dario Floreano von der École Polytechnique im schweizerischen Lausanne (EPFL) haben Schwarm-Mikroflugzeug entwickelt, die Kommunikationsnetze in Katastrophengebieten aufbauen können.

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Forscher um Dario Floreano von der École Polytechnique im schweizerischen Lausanne (EPFL) haben Schwarm-Mikroflugzeug entwickelt, die Kommunikationsnetze in Katastrophengebieten aufbauen können, berichtet Technology Review in seinem August-Heft (seit Donnerstag am Kiosk oder online bestellbar). Die auch SMAV (Swarming Micro Air Vehicle) genannten Fluggeräte fliegen autonom und tragen jeweils ein WLAN-Modul "Eine Gruppe von zehn bis dreißig Robotern kann so ein neues Kommunikationsnetz knüpfen", erklärt Robotiker Floreano.

Wie ein konkreter Einsatz aussehen könnte, erforschen die Wissenschaftler bis kommenden Januar im Projekt SWARMIX. Sie wollen die Schwarmroboter mit Hilfskräften und Rettungshunden zusammenbringen, um so etwa vermisste Personen aufspüren zu können. Die Rettungshunde tragen dabei einen elektronischen Kragen mit einem Lautsprecher. So können Hilfskräfte die Tiere auch aus der Ferne führen. Die unbemannten Flugroboter stellen die Kommunikation zwischen Hunden, Rettungskräften und dem Leiter der Aktion sicher.

Mittlerweile interessiert sich auch ein erstes Unternehmen für die autonomen Katastrophenhelfer. SenseFly will die Schwarmroboter am Markt etablieren. Die Firma hat bereits Erfahrungen mit Roboter-Hilfsflügen in Katastrophengebieten – auch wenn die Fluggeräte nur über vergleichsweise rudimentäre Funktionen verfügten.

Die senseFly-Drohne eBee kartierte in Haiti Gebiete mit einer Fläche von 45 Quadratkilometern, die 2012 durch den Hurrikan Sandy beschädigt worden waren. Neben normalen Karten entstanden auch dreidimensionale Geländemodelle. So war in dem stark beschädigten Gebiet eine Orientierung möglich. Zudem können die Informationen künftig dazu dienen, besonders von Überschwemmungen bedrohte Gebiete besser zu erkennen.

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(bsc)