Kamerasystem misst Stoffwechsel von Augenzellen

Forscher arbeiten an einem neuen bildgebenden Verfahren, das Krankheiten wie den grünen Star frühzeitig erkennen soll.

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Forscher an der University of Michigan nutzen neue bildgebende Verfahren, um Augenkrankheiten frühzeitig zu erkennen. Dazu untersuchen sie die Zellen des Sehorgans direkt, berichet das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Mit der Technik könnte es bald möglich werden, ernste Probleme wie den so genannten grünen Star früh genug zu behandeln, bevor es zum Verlust der Sehkraft kommt.

Die neue Methode untersucht Veränderungen im Stoffwechsel der Zellen von Netzhaut und Sehnerv. Diese Phänomene treten normalerweise bereits auf, bevor es zu ersten echten Symptomen kommt. Mit Hilfe eines Kamerasystems auf dem neuesten Stand der Technik und einer speziell angepassten Software konnte das Team um Victor Elner, Augenarzt und Pathologe an der Universität, bereits leichte Veränderungen in den Augen von Patienten feststellen, die an einer Hirnerkrankung littet, die Auswirkungen auf den Sehnerv hat. Aber auch andere Gefahren für das Augenlicht sind frühzeitig feststellbar. "Wir glauben, dass dies für eine Reihe von Krankheiten nützlich sein könnte", meint Elner.

Der neue Test benötigt bereits mit den jetzigen Prototyp-Modellen weniger als sechs Minuten. Eine komplette Anlage wäre klein genug, um in eine Augenarztpraxis zu passen. Ärzte könnten dann eine aggressive Behandlung starten, bevor es zu einer Erblindung kommt. Fortschreitende Augenerkrankungen wie der grüne Star lassen sich verlangsamen und in ihrer Zerstörungswirkung eindämmen, wenn man sie frühzeitig angeht – und das Augenlicht damit bewahren. "Das könnte potenziell zu einer wunderbaren Sache werden", meint Joseph Rizzo, Augenarzt am Spezialhospital "Massachusetts Eye and Ear Infirmary".

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(bsc)