Kernel-Log: Linux 2.6.24.4 veröffentlicht, Motion Compensation im Intel-Grafiktreiber

Die neue Kernel-Version korrigiert zahlreiche Fehler früherer 2.6.24-Versionen. Einige neue und experimentelle Grafiktreiber bringen Verbesserungen für Grafik-Hardware verschiedener Hersteller.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Mit der Linux-Version 2.6.24.4 haben die Verwalter der Kernel-Stable Series die vierte Überarbeitung des Ende Januar freigegebenen Linux-Kernels 2.6.24 veröffentlicht. Die rund 75 in 2.6.24.4 integrierten Änderungen beseitigen zahlreiche Fehler im Kernel oder den enthaltenen Treibern; Korrekturen von mit CVE-Nummern versehenen Sicherheitslücken sind diesmal allerdings nicht verzeichnet, sodass man nicht unbedingt auf die neueste Version aktualisieren muss, sofern nicht einer der korrigierten Fehler für das eigene System relevant ist.

Die X.org-Entwickler waren derweil fleißig und veröffentlichten in den vergangenen Tagen zahlreiche überarbeitete Treiber – teilweise in Vorbereitung auf die für Ende April erwartete Freigabe von X.org 7.4. Unter den überarbeiteten Treibern finden sich unter anderem Grafik- und Maus-Treiber für die Hardware von VMware-Gastsystemen sowie ein aktualisierter SIS-Grafiktreiber. Für Intels Grafikchipsätze erschien die erste Vorabversion der 2.3-Treiberserie, die per XvMC nun erstmals Hardware-Unterstützung für Motion Compensation bei der MPEG-Wiedergabe beherrscht – bislang allerdings nur auf den 915-, 945- und G33-Chipsatzvarianten und noch nicht auf dem G965.

Und auch bei den Treibern für neuere Radeon-Grafikchips tut sich etwas. So hat der bei AMD beschäftigte Alex Deucher den von AMD freigegebenen Microcode für die Radeon-Grafikchips in den Entwicklerweg von Mesa/DRM integriert; in einem separaten Git-Zweig finden sich zudem seit Kurzem erste Teile zur Unterstützung von 3D-Beschleunigung auf den bei der Radeon-X1xxx-Serie eingesetzten R5xx-Chips. Der Entwicklerzweig des Treibers "ati" beherrscht seit Kurzem die Beschleunigungsarchitektur EXA für die R3xx-, R4xx- und R5xx-Chips.

Kernel-Log-Staccato:

  • Gut 24 Stunden konnten sich der Autor des Kernel-Logs und andere Abonnenten der Linux-Kernel Mailinglist (LKML) letzte Woche etwas entspannen, da der für die LKML zuständige Server aufgrund eines Hardware-Defekts ausgefallen war. Der Schaden wurde mittlerweile behoben, sodass nun wieder täglich drei- bis fünfhundert Mails das Postfach der LKML-Abonnenten füllen.
  • Zach Brown hat den Quellcode seines auf Btrfs aufsetzenden und experimentellen Netzwerk-Dateisystems CRFS veröffentlicht.

Weitere Hintergründe und Informationen rund um Entwicklungen im Linux-Kernel und dessen Umfeld finden sich auch in den vorangegangen Ausgaben des Kernel-Logs auf heise Open: