Gewinnwarnung: Siemens kassiert Renditeziel für 2014

Der deutsche Technikkonzern wird die für das nächste Geschäftsjahr angepeilte Rendite wohl nicht schaffen. Die Börse reagiert verschnupft, der Druck auf den Vorstandschef steigt.

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Siemens kassiert schon wieder eine Prognose: Das Ziel, bis zum Geschäftsjahr 2014 eine Ergebnismarge von mindestens 12 Prozent zu erreichen, werde wohl nicht zu schaffen sein, teilte der Konzern am Donnerstag in München mit. Die Reaktion der Anleger folgte prompt, der Aktienkurs sackte um über fünf Prozent ab. Siemens führt "geringere Markterwartungen" als Grund an, bleibt Einzelheiten aber schuldig. Die wird die Bilanz für das dritte Quartal liefern, die Siemens am 1. August vorlegen will.

Eine höhere Rendite ist ein zentrales Ziel des Sparprogramms "Siemens 2014", das Vorstandschef Peter Löscher dem Konzern verordnet hat – und das der Mitteilung "weitestgehend auf Kurs" ist. Siemens verschlankt sein Portfolio, trennt sich von weniger rentablen Unternehmensteilen und baut massiv Arbeitsplätze ab – eine klare Ansage über den Umfang der Sparmaßnahmen gibt es vom Konzern nicht. Intern gebe es Streit um das Sparprogramm, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Damit steigt auch der Druck auf Löscher, der seine Ziele nicht zum ersten Mal kassieren muss. Zuletzt hatte Siemens seine Ergebnisprognose im Mai nach unten korrigieren müssen, nachdem das Ergebnis im zweiten Quartal des Geschäftsjahres um fast 30 Prozent eingebrochen war. Dem Konzern machen Probleme beim Hochgeschwindigkeitszug ICE und der Anbindung von Hochseewindparks zu schaffen. Noch gibt sich Löscher davon unbeeindruckt. Eine Großbaustelle ist der Österreicher derweil los: Die Netzwerktochter Nokia Siemens Networks nimmt ihm Partner Nokia ab. (vbr)