Online-Werbemarkt wuchs 2008 deutlich

Der IT-Verband Bitkom meldet für das Jahr 2008 ein Wachstum von 29 Prozent bei klassischer Online-Werbung. Selbst im schwierigen vierten Quartal gab es noch ein besseres Ergebnis als im Vorjahr

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 29 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Gernot Goppelt

Während die IT-Branche insgesamt bereits unter der Wirtschaftskrise zu leiden hat, zeichnet der IT-Verband Bitkom für die Online-Werbung ein vergleichsweise erfreuliches Bild. Demnach wurden Banner am Bildschirmrand, Pop-ups, gesponserte Webseiten oder kurze Filme im Wert von 1,3 Milliarden Euro geschaltet – eine Steigerung von 29 Prozent im Vergleich zu 2007, als die Netto-Werbeumsätze mit grafischer Online-Werbung 976 Millionen Euro betrugen.

Selbst im bereits von der Krise geprägten vierten Quartal wuchs der Netto-Werbeumsatz noch um 1,4 Prozent – nach einem Wachstum von 44,4 Prozent in den ersten drei Quartalen. Bitkom-Vizepräsident Achim Berg glaubt deshalb, dass "das Internet seinen Anteil am Werbemarkt weiter ausbaut". Selbst die stark unter Druck stehenden Autobauer würden nicht an Online-Werbung sparen, weil sie im Internet ihre Zielgruppe sehr genau erreichen könnten. Den größten Anteil steuern nach Angaben des Verbands nach wie vor die Telekommunikationsanbieter und Internetplattformen bei. Sie investierten demnach im Jahr 2008 knapp 300 Millionen Euro in grafische Online-Werbung, 34,5 Prozent mehr als 2007. Den zweiten Platz belegt die Branche "Handel und Versand" mit annähernd 230 Millionen Euro (+19,9 Prozent). Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister folgen auf dem dritten Platz. Sie investierten 2008 gut 164 Millionen Euro in grafische Internetwerbung. Im Jahr 2007 waren es noch 120 Millionen Euro. Sehr stark legten die Krankenversicherungen und die Krankenkassen zu, weil sie "junge und wechselwillige Menschen" besonders gut im Internet erreichen können, glaubt man bei Bitkom. Ähnliches gilt für die die Kfz-Versicherer, wo viele Direktversicherern sowie die Online-Töchter der klassischen Autoversicherungen fast 29 Millionen Euro für Online-Werbung ausgaben, 53 Prozent mehr als 2007.

Grundlage für diese Zahlen ist eine "exklusive Untersuchung" des Marktforschungsinstituts Thomson Media Control. Sie umfasst alle Formen klassischer Online-Werbung – Suchwort-Marketing und Affiliate-Marketing wurden dagegen nicht berücksichtigt. Ausgewiesen ist der hochgerechnete Nettoumsatz. Im Unterschied zum deutlich höheren Bruttoumsatz gibt er nicht die Summe der Listenpreise wieder, sondern berücksichtigt unter anderem geschätzte Rabatte und Agenturprovisionen. (ggo)