Sportartikelhersteller untersagen Verkauf über Amazon und eBay

Nach adidas verbieten auch Deuter, Mammut und Lowa den Vertrieb ihrer Produkte über Online-Plattformen wie Amazon oder eBay. So wollen die Hersteller bessere Kundenberatung bieten sowie Plagiate und Preisdumping verringern.

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Von
  • Robert Höwelkröger

Die Hersteller Deuter, Mammut und Lowa haben den Vertrieb ihrer Produkte über reine Online-Plattformen wie Amazon oder eBay untersagt. Zuvor hatte bereits der Sportartikelhersteller adidas als Vorreiter den gleichen Schritt vollzogen. Vertragshändler der Unternehmen dürfen nicht mehr über die offenen Marktplätze im Internet verkaufen. Lediglich sachkundige Online-Shops sollen künftig als Absatzkanäle genutzt werden. So wollen die Hersteller nach eigener Aussage künftig eine höhere Qualität bei der Kundenberatung garantieren und positives Marken-Image erhalten. Darüber hinaus wollen die Unternehmen mit der bewussten Auswahl der Onlineanbieter das Angebot von Plagiaten und Preisdumping eindämmen.

Eine aktuelle Suche bei eBay oder Amazon liefert aber jede Menge Produkte der Hersteller, die eigentlich den Verkauf über diese Plattformen untersagen wollen. Letztendlich können die Unternehmen den Verkauf über die Plattformen kaum eindämmen, wie auch adidas und Deuter auf Nachfrage einräumen. Rechtliche Handhabe ist kaum gegeben. Besonders die so genannte Grauware, über unbekannte Kanäle erworben und dann verkauft, bereite Probleme, wie adidas einräumt. Man könne den Verkauf nur soweit wie möglich einschränken, was derzeit ganz gut gelinge. Die Vertragshändler würden auf jeden Fall mitziehen, teilt adidas mit. Das derzeitige Angebot an Produkten auf eBay und Amazon würde zudem nur einen geringen Teil am Umsatz ausmachen und wäre so zwar ärgerlich, aber auch kein Beinbruch.

Deuter gibt auf Nachfrage an, man habe nie aktiv mit Amazon zusammengearbeitet und wisse teilweise gar nicht, wie die eigenen Produkte bei dem Online-Versandhändler landeten. Da verdiene sowieso nur Amazon und nicht die Fachhändler, die vertraglich gebunden seien und die letztendlich verdienen sollten, sagt PR-Managerin Angela Vögele von Deuter. Ihr Unternehmen wolle mit dem "Verkaufsverbot" vor allem die Beratung stärken, die über solche Marktplätze nicht garantiert sei. (roh)