Kabel Deutschland empfiehlt Annahme des Vodafone-Übernahmeangebots

Vorstand und Aufsichtsrat des Münchner Kabelnetzbetreibers haben ihren Aktionären nun auch offiziell empfohlen, das Übernahmeangebot von Vodafone anzunehmen. Die Briten wollen über 10 Milliarden Euro auf den Tisch legen.

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Vorstand und Aufsichtsrat von Kabel Deutschland haben am Freitag ihre Stellungnahme zu dem Übernahmeangebot von Vodafone veröffentlicht. Darin bekräftigen die Mitglieder beider Gremien ihre Empfehlung an die Anteilseigner, das Angebot anzunehmen. Die Übernahme liege im Interesse des Kabelnetzbetreibers, beide Unternehmen würden sich ideal ergänzen, heißt es in einer Mitteilung von Vorstandschef Adrian von Hammerstein. Vodafones Gebot von 87 Euro je Aktie sei angemessen.

Vorstand und Aufsichtsrat sehen in einer künftigen Kombination mit Vodafone vielversprechende Perspektiven, heißt es in der Mitteilung weiter. Kabel Deutschland und Vodafone haben sich demnach auf eine Grundsatzvereinbarung verständigt, derzufolge Vodafone während der Laufzeit der Vereinbarung bis Ende 2014 keine betriebsbedingten Kündigungen oder die Schließung wesentlicher Standorte beabsichtigt. Zudem soll die Unternehmenszentrale in Unterföhring bleiben.

Der britische Mobilfunker hatte sein Angebot nach einem kurzen Bietergefecht mit dem US-Kabelriesen Liberty Global Ende Juni auf 87 Euro pro Aktie nachgebessert. Damit wird Kabel Deutschland einschließlich Schulden mit rund 10,7 Milliarden bewertet. Die Frist für das Angebot endet am 11. September. Der Großteil der KD-Aktien befindet sich in Streubesitz, größter Aktionär ist der Finanzinvestor Blackrock mit rund zehn Prozent.

Vodafone hat schon seit Anfang des Jahres ein Auge auf den deutschen Kabelriesen geworfen, seine Pläne aber zwischenzeitlich auf Eis gelegt. Nachdem dann im April auch der US-Kabelriese Liberty Global an Kabel Deutschland Interesse gezeigt hatte, war auch Vodafone wieder im Spiel und hat im Juni bei den Münchnern vorgefühlt. Das wiederum brachte Liberty mit einer eigenen Offerte auf den Plan.

Berichten zufolge hatte Vodafone zunächst ein Angebot von rund 80 Euro pro Aktie vorgelegt. Das hatte Liberty Global mit rund 85 Euro überboten, woraufhin Vodafone nachbessern musste und das aktuelle Angebot von 87 Euro vorgelegt hat. Der Übernahme müssen noch die Kartellbehörden zustimmen. Für Liberty Global hätte das Probleme geben können, die Amerikaner kontrollieren mit Unitymedia und Kabel BW bereits zwei der drei größten deutschen Kabelnetzbetreiber. Vodafone und Kabel Deutschland hingegen erwarten in dieser Hinsicht keine größeren Schwierigkeiten. (vbr)