Snowden: US-Justiz ermittelt wegen Sicherheits-Checks

In den USA gerät die Sicherheitsfirma, die den Whistleblower Edward Snowden vor seiner Tätigkeit für den US-Geheimdienst NSA überprüft hatte, ins Visier der Justiz: Sie soll geschlampt haben.

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In den USA gerät die Sicherheitsfirma, die den Whistleblower Edward Snowden vor seiner Tätigkeit für den US-Geheimdienst NSA überprüft hatte, ins Visier der Justiz. In Washington ermittle eine Grand Jury, ob dem von der Regierung beauftragten Dienstleister US Investigations Services (USIS) Versäumnisse anzulasten sind, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Einige Vertreter des Unternehmens seien vorgeladen worden.

Staatsanwaltschaft und FBI gehen demnach dem Verdacht nach, USIS habe bei der Hintergrundprüfung von Personal geschlampt, um das Verfahren zu beschleunigen. Das Unternehmen führt dem Bericht zufolge rund die Hälfte der Überprüfungen von Regierungsangestellten und Bewerbern durch. Die Behörden seien erstmals 2011 von einem ehemaligen USIS-Mitarbeiter über Unregelmäßigkeiten in Kenntnis gesetzt worden. Die Untersuchung habe offenbar Fahrt aufgenommen, nachdem im Juni bekannt geworden war, das USIS auch die Überprüfung von Edward Snowden durchgeführt hatte.

Snowden war zuletzt als IT-Experte beim Beratungsunternehmen Booz Allen Hamilton angestellt, das Aufträge von verschiedenen US-Regierungseinrichtungen ausführt. Dabei wurde der Whistleblower bei der NSA eingesetzt. Zuvor hatte er laut Medienberichten bereits Erfahrungen bei US-Armee, NSA und CIA sowie dem Computerhersteller Dell gesammelt. Snowden hatte Reportern umfangreiches Material der NSA zugespielt, das seit Anfang Juni stückweise veröffentlicht wird und den bisher größten Überwachungsapparat westlicher Geheimdienste enthüllte. Snowden hat in Russland Asyl beantragt, was ihm vorläufig gewährt wurde. (vbr)