Umfrage: Unternehmen wollen mehr Freiberufler einsetzen.

Eine repräsentative Bitkom-Umfrage ergab, dass fast jeder dritte Personalverantwortliche künftig häufiger Freiberufler einsetzen will. Doch stehen dem unklare Kriterien zum Einsatz von Freelancern und zur Scheinselbstständigkeit entgegen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 129 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Seeger

Unternehmen wollen häufiger als bisher Freiberufler einsetzen, ergab eine repräsentative Umfrage unter 854 Personalverantwortlichen von Unternehmen ab 3 Mitarbeitern. Auftraggeber war der IT-Branchenverband Bitkom. Knapp jeder dritte Personalverantwortliche (30 Prozent) gab an, dass das eigene Unternehmen in Zukunft häufiger Freiberufler einsetzen wird, 18 Prozent rechnet mit einer geringeren Bedeutung von Freelancern.

Besonders stark auf Freelancer setzen Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro. Hier gehen 36 Prozent der Personalverantwortlichen von einem stärkeren Einsatz aus, nur 12 Prozent erwarten einen Rückgang. In der IT-Branche sind nach BITKOM-Schätzungen aktuell rund 80 000 IT-Spezialisten über Projektplattformen oder persönliche Netzwerke als Freiberufler aktiv. Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl um rund 20 000 gestiegen. Ähnliches meldete kürzlich das Projektportal Gulp.Gleichzeitig wuchs die Zahl der Gesamtbeschäftigten in der ITK-Branche von 750 000 auf über 900 000.

Der Bitkom moniert dabei die rechtliche Unsicherheit, was den Einsatz von freiberuflichen IT-Spezialisten angeht. Knackpunkt sind die Vorschriften zur Beurteilung einer sogenannten Scheinselbständigkeit. So sei eine Eingliederung des Freiberuflers in die Arbeitsorganisation nicht erlaubt, da er sonst als abhängig Beschäftigter gilt. Doch etwa im Support sei eine vollkommene Trennung des Freiberuflers von der Organisation des Auftraggebers aber häufig fast unmöglich, so der Bitkom. Auch das Fehlen eigener Produktionsmittel oder von Kapital bei IT-Freiberuflern dürften keine Kriterien sein, die gegen eine Selbstständigkeit sprechen. Ein Positionspapier des Verbands zum Thema "Freiberufler in der IT-Branche" ist zum Download verfügbar. (js)