iRobot baut WLAN-Androiden
Die US-Militärforschungsbehörde DARPA finanziert die Entwicklung eines Roboters, der in urbanen Kampfgebieten Funknetze aufbauen soll.
Der bekannte Hersteller des Haushaltsroboters Roomba, iRobot, engagiert sich verstärkt auf dem Gebiet militärischer Automaten. Das Unternehmen arbeitet derzeit an einem neuen "Wegwerf-Androiden" für die US-Armee, dem so genannten LANdroid. Die autonomen Geräte können von den Soldaten über Mauern hinweg oder direkt in Gebäude hineingeworfen werden. Dann bauen die zehn Zentimeter breiten Maschinen selbstständig Kommunikationsnetze auf, um der Truppe in urbanen Kampfgebieten den Kontakt zum Hauptquartier zu sichern.
Das Projekt wird von der US-Militärforschungsbehörde DARPA innerhalb eines auf drei Jahre angelegten Forschungsvorhabens finanziert, dem drei Millionen Dollar zur Verfügung stehen. "Diese Roboter werden eingesetzt, um der Armee den schnellen Aufbau einer Kommunikationsinfrastruktur zu ermöglichen, die automatisch unterhalten und auf Wunsch schnell umkonfiguriert werden kann", sagte Chris Jones, Leiter des Forschungsprogrammes bei iRobot, gegenüber der Online-Ausgabe des Technologiemagazins Technology Review.
Bestehende Funknetze, die das Militär verwendet, funktionieren vor allem dann bestens, wenn es Sichtverbindungen gibt, doch in einer städtischen Umgebung wird dies behindert. Hindernisse und bebaute Strukturen reflektieren die Funkwellen, absorbieren sie oder lenken sie ab. Signale gehen verloren oder kommen nur geschwächt an. Das führt dazu, dass die Soldaten häufig nur mit schlechten bis unzuverlässigen Funkverbindungen arbeiten müssen.
Die LANdroids umgehen das Problem, indem sie ein autonomes Positionierungssystem mitbringen, das ihnen ermöglicht, die von ihnen geschaffenen Kommunikationsnetze bei Bedarf anzupassen. Dazu setzen sie auf vergleichsweise simple WLAN-Netze nach dem Standard 802.11g und bilden so mobile Ad-Hoc-Netze, die sich selbst "reparieren" und umgestalten können, wenn beispielsweise der Feind einen der Roboter zerstört. Die Mobilität der kleinen Automaten dient dabei vor allem dazu, die ideale Antennenposition zu finden – Treppen steigen können sie beispielsweise nicht. Mit ersten Geräten ist noch in diesem Jahr zu rechnen, heißt es von iRobot.
Mehr zum Thema in Technology Review online:
(bsc)