Der Online-Shopping-Roboter

Die Software von Diffbot analysiert E-Commerce-Angebote und erfasst sie ähnlich genau wie ein Mensch.

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Von
  • Rachel Metz

Die Software von Diffbot analysiert E-Commerce-Angebote und erfasst sie ähnlich genau wie ein Mensch.

Schon seit dem vergangenen Jahr ist in den USA ein KI-Werkzeug verfügbar, das mit Hilfe von Algorithmen aus dem Bereich des maschinellen Lernens Internet-Angebot analysieren und in ihre semantischen Einzelteile zerlegen kann. Die Möglichkeiten der Software des Start-ups Diffbot, die einen menschlichen Benutzer imitiert, wurden nun auf den Bereich E-Commerce ausgedehnt.

Diffbot bietet verschiedene Programmierschnittstellen (APIs) an, mit dem Rechner Websites erfassen können. Eine API für Artikelseiten schnappt sich zum Beispiel die Adresse einer Nachrichten-Website und zerlegt diese dann in Überschrift, Anrisstext, Fließtext, Bilder und Themen-Tags. Ähnlich agiert nun auch die neue E-Commerce-API: Sie extrahiere Daten wie Bilder, Produktbeschreibung und Preise, sagt Diffbot-Chef Mike Tung.

Der Firmenmitbegründer erhofft sich vom weltweit noch immer wachsenden Online-Shopping gute Geschäfte. Er kann sich beispielsweise vorstellen, dass die API von E-Commerce-Anbietern genutzt wird, um Produkte und Preise ihrer direkten Wettbewerber zu analysieren, ohne dass das ein Mitarbeiter händisch tun müsste. Ein Social-Media-Angebot wie das Bildernetzwerk Pinterest könnte sich wiederum automatisiert Informationen von Produktseiten holen, die die Nutzer dann untereinander teilen dürfen.

Als Nächstes will Diffbot nun an Erkennungsverfahren arbeiten, die jede Art von Website analysieren können. Das wäre unter anderem praktisch, um Angebote automatisch an Bildschirmgrößen von Tablets oder Smartphones anzupassen, sagt Tung. Bislang müssen Angebote stets für Desktop-Rechner und Mobilgerät getrennt entwickelt werden oder über eine spezielle "Responsive Design"-Gestaltung verfügen, die sich automatisch anpasst.

"Die Zukunft liegt darin, alle Informationen in strukturierten Datenbanken vorliegen zu haben, um sie dann auf jedmögliche Art darstellen zu können, egal, auf welchem Gerät man zugreift", sagt Tung. Dann sei es egal, ob man mit einem Handy, einem Tablet, Googles Datenbrille Glass oder einem HD-Fernseher surft. Die neue API von Diffbot kann bereits online ausprobiert werden. (bsc)