Belkin-Gadget schlüsselt Elektrizitätsverbrauch einzelner Geräte auf

Das "Echo Electricity"-System soll künftig im Detail festhalten, wieviel Strom etwa der Fernseher oder die Waschmaschine gezogen hat.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 88 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Belkin hat mit dem "Echo Electricity"-System ein Verfahren vorgestellt, das künftig im Detail festhalten soll, wieviel Strom einzelne Geräte im Haushalt ziehen. Das kleine Gadget, das derzeit in den USA im Testbetrieb ist, ermittelt die Verbrauchsinformation aus der elektromagnetischen Interferenz, die ein eingeschalteter Stromverbraucher aussendet. Im Laufe des kommenden Jahres sollen die ersten 10.000 Geräte in Kasernen, Hotels und Wohnungen installiert werden. Im Idealfall bauen Energieversorger die Verbrauchsmesser irgendwann direkt in Stromzähler ein.

Andere Unternehmen versuchen bereits, die Effizienz des heimischen Geräteparks mit Tipps zum Stromsparen zu verbessern – oder mit Geräten, die ans Internet angeschlossen sind. Der Ansatz von Belkin geht weiter, weil damit der Verbrauch auf jedes Gerät heruntergebrochen werden könnte. Die zugrunde liegende Technologie hat Belkin von Zensi, einem 2010 von dem Gadget-Hersteller aufgekauften Start-up, bekommen. Grundlage des Verfahrens war die Doktorarbeit von Sidhant Gupta, damals an der University of Washington, dessen Doktorvater Shwetak Patel das Start-up mitgegründet hat.

Die elektromagnetischen Interferenz-"Signaturen" würden mit einem speziellen Sensor gemessen, sagt Gupta, der inzwischen als Forschungsberater für Belkin arbeitet. Das "Echo Electricity"-Gerät wird mit dem Stromzähler verbunden, an dem es die Signaturen aus den Stromleitungen herauslesen soll. Über einen Drahtloschip werden die Messergebnisse dann auf einen Server hochgeladen, wo sie mit Hilfe von Maschinenlern-Algorithmen analysiert und verschiedenen Geräten zugeordnet werden. Wieviel Prozent des Stroms der Laptop, die Küchenlampe oder die Boxen verbrauchen, lässt sich dann beispielsweise auf einem iPad nachschauen. Die Genauigkeit des Systems soll mit zunehmender Datenmenge steigen, erklärt Gupta. Eine noch ungeklärte Frage ist der Datenschutz: Mit solchen Zählern lässt sich auch der Tagesablauf eines Nutzers genau nachvollziehen.

Mehr zum Thema in Technology Review online:

(bsc)