AMD beschleunigt Chipsatzgrafik mit neuem 790GX-Chipsatz

Die GPU in AMDs 790GX soll dank höherer Taktfrequenz und dediziertem Grafikspeicher flotter arbeiten als beim Verwandten 780G. Der neue Mainboard-Chipsatz steuert zudem wie der 790X zwei PEG-Slots an und ermöglicht so Grafikkarten-Tandems mit CrossFireX.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Mit dem 790GX ergänzt AMD sein Angebot an Mainboard-Chipsätzen mit integrierter Grafik um eine aufgebohrte Variante des 780G. Parallel führt AMD noch die neue Southbridge SB750 ein – da der 790GX auch die Kopplung zweier PEG-Grafikkarten ermöglicht, macht er so auch den älteren 790-Varianten ohne Grafikkern gehörig Konkurrenz.

Für den Performance-Zuwachs im Vergleich zum 780G soll neben dem von 500 MHz auf 700 MHz beschleunigten DirectX-10-Grafikkern auch Sideport-Memory sorgen – damit meint AMD auf dem Mainboard integrierte und 64 MByte oder 128 MByte große DDR2- oder DDR3-Speicherchips. Diese nutzt der Chipsatz als Grafikspeicher und spricht ihn schneller an als den weiterhin mitgenutzten Hauptspeicher, den die GPU des Chipsatzes nur über die im Prozessor integrierte Northbridge erreicht. Neu ist die Idee von Sideport-Memory allerdings nicht: Schon der 780G und der Ende 2004 vorgestellte Radeon Xpress 200 (RS480) beherrschten diesen Trick zur Steigerung der Grafikleistung; allerdings setzte kaum ein Mainboard-Hersteller das Konzept auch um.

Blockschaltbild von AMDs 790GX

(Bild: AMD)

Durch diese Neuerungen verspricht AMD beim 790GX eine Grafikperformance, die 33 Prozent über der des 780G liegen soll und ungefähr der einer Radeon HD 3450 entspricht. Wie der 780G enthält der 790GX AMDs Avivo HD inklusive der Video-Engine UVD (Unified Video Decoder). Sie nimmt der CPU bei der Wiedergabe von HD-Video einen Großteil der Arbeit ab, sodass auch günstige Dual-Core-Prozessoren allemal schnell genug zur Wiedergabe gängiger Blu-ray Discs sind. Wie der 780G beherrscht der GX zudem die Hybrid CrossFireX genannte Zusammenarbeit von Chipsatzgrafik und einer Grafikkarte der 3400-Serie. Durch einige Verbesserungen am Chipsatz will AMD zudem die Leistungsaufnahme von 790GX-Boards im Vergleich zum 780G reduziert haben.

Die neue Southbridge SB750 bietet anders als die bei den meisten 780G-Boards verwendete SB700 auch Unterstützung für RAID 5. Übertakter sollen zudem über die als "Advanced Clock Calibration Link" bezeichnete Verbindung zwischen Southbridge und CPU die Leistungsreserven der CPU beim Overclocking besser ausreizen können. Die vielfach noch auf die SB600 setzenden 790X- und 790FX-Boards verlieren durch AMDs neueste Chips an Attraktivität, da der 790GX genau wie der 790X über jeweils acht PCIe-2.0-Lanes zwei PEG-Slots ansteuert. Über die lassen sich auch beim GX zwei Grafikkarten per CrossFireX zur Steigerung der 3D-Leistung zusammenschalten; ein Grafikkarten-Duo erhält allerdings keine weitere Unterstützung mehr von der Chipsatzgrafik.

Während einige 780G-Mainboards den Energiehunger der leistungsstärksten Phenom-CPUs nicht stillen können, sollen die Mainboards mit dem 790GX auch mit den 140-Watt-CPUs zusammenarbeiten. Mainboards mit dem neuen Chipsatz wollen unter anderem Asrock, Asus, Biostar, Foxconn, Gigabyte und MSI in Kürze anbieten. Das Gigabyte-Board MA790GP-DS4H findet sich für zirka 115 Euro bereits in den Preislisten einiger Händler. (thl)