Aufwärtstrend bei Funkwerk

Vor allem das Geschäft mit Informationssystemen und Netzwerklösungen für Unternehmen müsse profitabler werden, heißt es bei dem Telekommunikationstechnik-Anbieter, der den Konzernumbau noch nicht als abgeschlossen betrachtet.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Telekommunikationstechnik-Anbieter Funkwerk (Kölleda) sieht nach zweistelligen Wachstumsraten 2007 den Konzernumbau noch nicht als abgeschlossen. Vor allem das Geschäft mit Informationssystemen und Netzwerklösungen für Unternehmen müsse profitabler werden, erklärte der Vorstand laut dpa bei der Vorlage der Bilanz. Im vergangenen Jahr erzielte die Gruppe mit etwa 1200 Beschäftigten ein Umsatzplus von 20 Prozent auf 290,6 Millionen Euro und verfehlte die angehobene Prognose knapp. Bei dem Zuwachs wirkten sich auch die Erlöse übernommener Firmen aus. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg im Vergleich zu 2006 um 42 Prozent auf 14,4 Millionen Euro.

Im laufenden Geschäftsjahr rechnet der Vorstand mit einer gebremsten Investitionsbereitschaft bei Kommunikationstechnik. Vorstandschef Hans Grundner prognostizierte ein Umsatzwachstum von etwa sieben Prozent auf rund 310 Millionen Euro für Funkwerk. Das Betriebsergebnis soll angesichts der notwendigen Restrukturierung auf dem Niveau von 2007 gehalten werden. Grundner sieht die Position des Thüringer Unternehmens in wachstumsstarken Märkten auch durch die Firmenübernahmen verbessert. Die Prognose für 2008 begründete er mit dem Auftragsbestand von 130 Millionen Euro Ende 2007. Er sei doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor ausgefallen.

Einen deutlichen Aufwärtstrend verbuchte Funkwerk im vergangenen Jahr im größten Geschäftsbereich mit Kommunikationstechnik für Verkehrsbetriebe, Bahngesellschaften und Logistik-Unternehmen. Der Umsatz dieser Sparte stieg um fast 63 Prozent auf 158,8 Millionen Euro und machte damit mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes aus. Bei Kommunikationsanlagen für die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie verbuchte Funkwerk nach Problemen im ersten Halbjahr eine positive Tendenz zum Jahresende. Dabei hätten sich auch neue Produkte ausgewirkt. Das Betriebsergebnis war mit 2,3 Millionen Euro jedoch nur halb so hoch wie im Vorjahr.

Funkwerk ist auf Kommunikations- und Sicherheitstechnik für Bahngesellschaften, Verkehrsbetriebe, Unternehmen sowie Mobilfunk-Verstärker für die Automobilindustrie spezialisiert. Die Firma hat ihr Produktportfolio in den letzten Jahren aber auch durch Übernahmen unter anderem des WLAN-Spezialisten Artem, des Netzwerkanbieters Bintec Access Networks und des Telefonanlagenhersteller Elmeg ausgedehnt. Zuletzt hatte Funkwerk den französischen Beschallungsspezialisten und Hersteller von Lautsprechertechnik Bouyer gekauft; davor ging beispielsweise ein Hersteller von Kamerasteuertechnik und der Sicherheitsspezialist VarySys in den Besitz von Funkwerk über. (jk)