Intel kauft Funkmodem-Sparte von Fujitsu

Im Zuge des Verkaufs der Analog- und Mikrocontroller-Geschäfts stößt Fujitsu auch eine ehemalige Motorola- beziehungsweise Freescale-Abteilung ab, die Chips für UMTS- beziehungsweise LTE-Smartphones entwickelt.

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4G-(LTE-)Multiband-Transceiver MB86L13A

(Bild: Fujitsu)

Seit dem 1. August gehören rund 1000 ehemalige Mitarbeiter von Fujitsu Semiconductor zum Flash-Spezialisten Spansion: Dieser hat die bereits im April angekündigte Übernahme der Fujitsu-Sparten für analoge Halbleiter und Mikrocontroller abgeschlossen.

In dem Geschäft im Wert von rund 110 Millionen US-Dollar war aber eine von Fujitsu erst 2009 übernommene Abteilung nicht enthalten, die in den letzten vier Jahren den Namen Fujitsu Semiconductor Wireless Products (FSWP) trug: Diese ehemalige Motorola- und später Freescale-Sparte hat Intel für einen nicht veröffentlichten Preis gekauft, wie FierceWireless meldet. Die damals 120-köpfige FSWP-Mannschaft entwickelt in Tempe/Arizona Transceiver-Chips etwa für UMTS und LTE, zum Beispiel den MB86L13A. Ähnliches leistet die 2010 von Intel gekaufte Infineon-Mobilsparte, doch bisher hat Intel erst den separaten LTE-Modem-Chip XMM 7160 auf dem Markt.

Intel hat ein Atom-SoC mit integrierter LTE-Funktion versprochen, um endlich auch in teureren Smartphones landen zu können. Ein genauer Termin steht aber nicht fest. Ob der für 2014 angekündigte Merrifield mit Silvermont-Kernen bereits ein LTE-Modem enthalten wird, ist unklar.

Derzeit dominiert Qualcomm den Markt der LTE-Chips und führt auch bei den Prozessoren für Smartphones und Tablets. Mehrere Hersteller wollen ARM-SoCs mit eingebautem LTE-Modem offerieren und haben sich dazu kleinere Entwickler einverleibt, etwa Mediatek oder Nvidia.

Der NOR-Flash-Spezialist Spansion erzielt rund ein Viertel seines Umsatzes in Japan und nutzt dort die Vertriebsorganisation von Fujitsu. Spansion ist aus einer Kooperation zwischen AMD und Fujitsu entstanden und hatte 2010 die eigene Insolvenz überwunden. (ciw)