Wasserkraft ohne Staudamm

Ingenieure haben ein Wasserkraftwerk entwickelt, das die Energie von Flüssen nutzen soll, ohne sie stauen zu müssen. Kern der Anlage ist eine kegelförmige Schraube, die am Flussboden verankert ist, berichtet Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe.

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Ingenieure haben ein Wasserkraftwerk entwickelt, das die Energie vieler Flüsse nutzen soll, ohne sie dafür stauen zu müssen. Kern der Anlage ist eine kegelförmige Schraube, die am Flussboden verankert ist, berichtet Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 04/08 (seit dem 20. 3. am Kiosk oder portokostenfrei online zu bestellen).

Die von der International River Energy GmbH entwickelte Anlage arbeitet unterhalb der Wasseroberfläche. Um das Gerät so robust wie möglich zu halten, ist der Generator direkt in die Schraube integriert – es gibt weder Getriebe noch verstellbare Propeller. Dafür kann das System als Ganzes horizontal und vertikal bewegt werden, sodass die Regelungselektronik selbstständig auf unterschiedliche Wasserpegel reagieren und sich die Position mit der besten Stromausbeute suchen kann.

Die Generatoren haben Schraubendurchmesser von 1 bis 2,5 Meter, leisten zwischen 5 und 300 Kilowatt und sollen einen mittleren fünfstelligen Euro-Betrag kosten. Gerold Seyfarth, Prokurist von International River Energy, verspricht, dass sich damit Strom für vier bis fünf Cent pro Kilowattstunde erzeugen lässt – das liegt nahe an den Erzeugungskosten konventioneller Kraftwerke und wäre für eine erneuerbare Stromquelle konkurrenzlos günstig. Innerhalb von etwa fünf Jahren soll sich ein solches Flusskraftwerk amortisiert haben. (wst)