Wahl-O-Mat für bayerische Landtagswahl freigeschaltet

Knapp 9,5 Millionen Menschen in Bayern sind am 15. September wahlberechtigt. Rund 650.000 können zum ersten Mal bei einer Landtagswahl abstimmen. Vor allem für sie gibt es jetzt einen Wahl-O-Mat.

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Von
  • Jürgen Kuri

Wahl-O-Mat für Bayern: Die erste von 38 Fragen, die Entscheidungshilfe zur Landtagswahl bieten sollen

Die Wähler in Bayern können ihre politischen Vorlieben ab sofort wieder im Internet testen: Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Kultusminister Ludwig Spaenle (beide CSU) haben den Wahl-O-Mat freigeschaltet. Die Internet-Wahlhilfe richtet sich vor allem an junge Wähler. Sie können damit herausfinden, welche Partei ihrer eigenen politischen Position am nächsten steht.

"Der Wahl-O-Mat ermöglicht Wahlrecht und schafft damit Bürgerrecht", sagte Spaenle im Landtag. "Er bietet jungen Menschen eine niedrigschwellige Möglichkeit, sich zu informieren, ihr Wahlrecht wahrzunehmen und auszuführen." Das Kultusministerium rechnet damit, dass mehr als eine Million Wahlberechtigte das Online-Angebot vor der Landtagswahl nutzen werden.

Das interaktive Programm vergleicht die politischen Positionen der Parteien mit denen der Wähler. Ein Team junger Erwachsener zwischen 18 und 26 Jahren hat dafür zusammen mit Experten Thesen zu Themenfeldern wie Familie, Arbeitswelt, Wirtschaft, Bildung und Integration entwickelt. 38 dieser Thesen wurden in den Wahl-O-Mat eingespeist. Ihnen kann der Nutzer virtuell zustimmen. Abgefragt wird beispielsweise die Meinung zu Mietobergrenzen, Frauenquote und Autobahnmaut.

Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit hat den Wahl-O-Mat für die Landtagswahl zusammen mit dem Bayerischen Jugendring (BJR) und der Bundeszentrale für politische Bildung entwickelt. 2003 war eine solche Internet-Wahlhilfe in Bayern bundesweit erstmals bei einer Landtagswahl zum Einsatz gekommen. Der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl soll laut Bundeszentrale am 29. August starten. Zur Landtagswahl in Hessen dagegen wird es keinen Wahl-O-Mat geben: Die dortige Landeszentrale für politische Bildung habe dafür "kein Geld und kein Personal". (mit Material von dpa) / (jk)