Bioterror-Schnüffler für Flughäfen und Labors
Ein US-Unternehmen bietet einen Detektor an, der Milzbrand und andere Erreger in wenigen Minuten in der Luft erkennen kann.
In den USA ist seit Kurzem ein Sensorsystem auf dem Markt, das laut seiner Erfinder in hoher Geschwindigkeit sechs mögliche Bioterror-Gefahrstoffe identifizieren kann. Der Detektor nutzt dabei lebende Immunzellen aus Mäusen, die gentechnisch so verändert wurden, dass sie bestimmte Lichtfrequenzen abgeben, wenn sie auf bestimmte Erreger treffen, berichtet das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Zwischen Probenentnahme aus der Luft und dem Ablesen des Ergebnisses sollen dabei gerade einmal drei Minuten vergehen.
Der Hersteller Innovative Biosensors aus dem amerikanischen Rockville vermarktet das Gerät für die Verwendung auf Flughäfen und in anderen öffentlichen Gebäuden sowie in Laboren, wo mit Gefahrstoffen gearbeitet wird. Der Detektor nutzt so genannte B-Zellen, die sich weitläufig anpassen lassen – und zwar für jeden Erreger, für den es Antikörper gibt. Erkannt werden derzeit das Pocken-Virus, die Toxine Botulinum und Rizin, der Milzbrand-Erreger und zwei weitere gefährliche Bakterienarten.
Das System kann 16 Tests gleichzeitig durchführen – jeweils einen in jeder Testkammer. Dabei übernehmen jeweils mindestens zwei Segmente die Erkennung eines Erregertyps, um Fehltreffer auszuschließen. Das Gerät muss allerdings nicht ständig mit der größten Genauigkeitsstufe arbeiten. Ein vorgeschaltetes Zusatzsystem nutzt ultraviolettes Licht, um Biomoleküle zu erkennen. Sehen diese dann zu arg nach Gefahrstoffen aus, werden die hochgenauen B-Zellen hinzugezogen.
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(bsc)