Projektausschreibung: Aceton-Bedampfer zum Glätten von 3D-Drucken
Setzt man 3D-Drucke aus ABS kurzfristig einer kontrollierten Atmosphäre aus Aceton-Dampf aus, löst sich der Kunststoff oberflächlich an und die Unebenheiten in der Oberfläche verschwimmen. So werden 3D-Drucke glatt, glänzend und härter.
In der c't-Ausgabe 20/13, S. 162 haben wir eine einfache Methode vorgestellt, um 3D-Drucke aus ABS in Aceton-Dampf zu glätten – mit Hilfe eines alten Kochtopfs auf dem beheizten Tisch eines 3D-Druckers. Unseren Erfahrungen nach funktioniert die Methode bei Objekten von wenigen Zentimetern Höhe gut. Sie hat aber ein paar Nachteile: Solange der Topf auf dem Drucktisch steht, ist die Maschine blockiert und kann keinen Nachschub drucken.
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Eine andere Wärmequelle, die auf fünf Grad genau die Temperatur hält, kann man zwar auch benutzen, aber die muss man erst mal finden. Man muss ständig die Uhr im Auge behalten, ab und zu leicht am Topf kippeln, damit der Aceton-Dunst im Inneren schön in Bewegung bleibt, wie früher der Entwickler in der Schale im Fotolabor. Trotzdem lässt es sich nicht ganz vermeiden, dass jene Teile des Objekts, die näher an der Aceton-Pfütze liegen, stärker angelöst werden, als jene in höheren Lagen.
Eventuell braucht auch der Drucker Aufsicht – unser Replicator kann über die Preheat-Funktion zwar die Druckdüsen und den Tisch auf jede Wunschtemperatur innerhalb der Spezifikation bringen und diese auch halten, der Drucker schaltet die Heizungen dann aber nach etwa einer Viertelstunde automatisch wieder ab. Dann muss man die Preheat-Funktion von Hand neu starten.
Das alles kostet Zeit. Wer viel druckt und alles glätten will, wird sich bald eine eigene kleine Anlage dafür wünschen. Im Prinzip sollte die nicht schwer zu bauen sein: Wir haben zum Beispiel noch einen ausgemusterten beheizten 3D-Druckertisch im Labor liegen, der nicht ganz plan liegt, aber dessen Elektronik noch prima funktioniert. Mit Netzteil, einem Arduino, einem Display und ein paar Tastern kombiniert ließe sich die Platte für die voreingestellte Zeit auf der gewünschten Temperatur halten; per Ton oder LED-Geblinke könnte man die Anlage am Ende Alarm schlagen lassen. Als i-Tüpfelchen könnte ein von außen getriebener Ventilator den Aceton-Dunst im Inneren laufend umwälzen, um Objekte gleichmäßig zu glätten. Den Rotor dafür kann man aus PLA drucken – diesem Kunststoff kann Aceton nichts anhaben.
Falls Sie Ideen für und Lust auf eine solche Konstruktion haben, melden Sie sich per Mail oder über das Forum unten bei uns – die besten Konstruktionen für den Nachbau zu Hause wollen wir in Hardware Hacks vorstellen und prämieren sie mit einem Jahresabo. Als Anregung können vielleicht die Anlagen dienen, die bereits durch das Netz geistern, etwa der 3D Refiner oder der 3D Print Finisher. Vielleicht verfolgen Sie aber auch einen ganz anderen Ansatz und heizen das Aceton beispielsweise in einem Wasserbad auf? Egal, welchen Weg Sie beschreiten – bis zum 30. November 2013 sollten Sie uns eine ausführliche Bauanleitung nebst den erforderlichen Konstruktionsdaten, Schaltplänen und dem Steuercode zugeschickt haben. Wir freuen uns schon auf Ihre Ideen und Ihre Lösungen! (pek)