Intelligente Schalter organisieren sich wie Bienen

Ein kanadisches Unternehmen nutzt Schwarmintelligenz, um in Bürogebäuden und Krankenhäusern Energie zu sparen.

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Klima- und Heizungsanlagen sind gute Beispiele für energiehungrige Geräte, die sich in Miets- und Bürohäusern regelmäßig an- und wieder ausschalten müssen. Werden sie gleichzeitig in Betrieb genommen, schießt auch der Verbrauch in die Höhe – und das besonders gerne zu Spitzenlastzeiten, in denen der Hausbesitzer auch noch einen Zuschlag an den Stromversorger zahlen muss.

Ein Start-up aus dem kanadischen Toronto hat nun einen intelligenten Schalter entwickelt, dessen Steuerung sich an der Selbstorganisation von Schwärmen orientiert, berichtet das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe. REGEN Energy baut einen drahtlosen Controller, der mit den Steuereinheiten an Klima- und Heizungsanlagen verbunden wird. Er operiert als eine Art smarter Schalter: Sobald mehrere dieser Controller aktiviert wurden, erkennen sie sich gegenseitig über den Heimvernetzungsstandard ZigBee und handeln untereinander die besten Einschaltzeiten aus.

Die Controller lernen unter anderem die Nutzungszyklen jedes einzelnen angeschlossenen Geräts und rekonfigurieren sich, um die vorhandene Energie gemeinsam am besten auszunutzen. Das Ziel der Elektronik ist dabei stets, das Einschalten aller Komponenten gleichzeitig zu vermeiden. Die Geräte lösen dieses Problem mit Algorithmen aus der Schwarmintelligenz, die ihre Aktivitäten koordinieren, ohne dass es eine zentrale Instanz geben müsste.

"Jeder Knoten denkt für sich selbst", sagt Mark Kerbel, Mitbegründer und Firmenchef von REGEN Energy, der den proprietären Algorithmus in den Controllern entwickelt hat. Vor einer Entscheidungsfindung beziehe ein Knoten stets die Gegebenheiten der anderen Knoten im Netzwerk mit ein. Im Versuch ließ sich so insgesamt 30 Prozent der Spitzenlastkosten sparen.

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(Ben Schwan) (wst)