Social Media in der Chefetage

Der Firmenchef sollte schon aus Imagegründern twittern und bloggen, davon sind weitweit drei Viertel aller Führungskräfte überzeugt.

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Von
  • Marzena Sicking

Firmenchefs, die Social Media-Kanäle nutzen, tragen zu einer positiveren Unternehmensreputation, besseren Firmenergebnissen sowie einer besseren Motivation der Mitarbeiter bei. Das glauben jedenfalls 76 Prozent aller Führungskräfte und sagen, dass sich CEOs unbedingt aktiv in sozialen Medien engagieren sollten. Das ist ein Ergebnis der von Weber Shandwick in Kooperation mit Marktforschungspartner KRC Research durchgeführten Studie zum Thema. Befragt wurden weltweit rund 630 Führungskräfte.

80 Prozent der Führungskräfte, die mit einem "Social CEO“ arbeiten, nennen das "Teilen von Unternehmensneuigkeiten und Informationen“ als besonderen Vorteil dieser Kommunikationsform. Desweiteren werden als positive Auswirkungen die "Verbesserung der Unternehmensreputation“ (78 Prozent), die "Vorstellung von Innovationen“ (76 Prozent), die "Vermenschlichung des Unternehmens“, die "Verbesserung der Mitarbeiterkommunikation“, die "Etablierung von Beziehung zu Medien“ (75 Prozent) sowie eine "positive Auswirkungen auf Unternehmensergebnisse“ (70 Prozent) genannt.

Hauptgrund dafür, dass die Führungskräfte sich einen Chef wünschen, der bloggt und twittert, ist offenbar die Tatsache, dass sie selbst und die meisten Mitarbeiter des Unternehmens sich bereits in sozialen Netzwerken bewegen. Von einem CEO wird erwartet, dass er Hauptlieferant der wichtigsten Informationen ist und Social Media als besonders effizientes und einnehmendes Kommunikationswerkzeug betrachtet. Zugleich setzen die Befragten eine Präsenz in sozialen Netzwerken mit Führungskompetenz gleich, so dass der hier aktive Chef automatisch in ihrem Ansehen steigt, so ein weiteres Ergebnis der Befragung.

Es muss aber nicht unbedingt ein persönliches Facebook-Profil oder ein Twitter-Account sein, über den der Chef mit seinen Mitarbeitern kommuniziert. Viele CEOs weichen auf ein unternehmenseigenes Intranet (50 Prozent) oder auf einen Blog auf der eigenen Unternehmenswebsite (62 Prozent) aus. Das scheint den gleichen Effekt auf die Mitarbeiter zu haben.

Wenn Führungskräfte sich den modernen Kommunikationsformen verweigern, dann aus den unterschiedlichsten Gründen. So sind Social-Media-Aktivitäten durch den CEO in manchen Regionen und Branchen noch unüblich. Oftmals sehen die Chefs aber einfach keinen Return on Investment oder halten Social-Media-Aktivität für zu riskant. Dennoch scheint der Widerstand zu bröckeln: Die Befragten rechnen in Zukunft mit einem Wachstum der Nutzung von Social Media durch CEOs von 50 Prozent in den kommenden fünf Jahren. Besonders hoch wird die Zunahme in der Finanz- und Businessbranche eingeschätzt. Den größten Reputationsgewinn durch einen "Social CEO" versprechen sich übrigens die Unternehmen im asiatisch-pazifischen Raum. Den größten positiven Einfluss innerhalb des eigenen Unternehmens erwarten Firmen in Asien und Lateinamerika. ()