Gemischtes Hack: Tiefkühl-Arduinos und Papp-Raspberrys

Die neuen Arduinos kommen: Mit Linux, Rädern und Funk. Vierfach übertakten lässt sich der beliebte Mikrocontroller mit flüssigem Stickstoff. Außerdem: Das 0-Euro-Gehäuse für den Raspberry Pi und der Ritterschlag für das Wort "Hackerspace".

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Von
  • Philip Steffan

In Kürze liefert Arduino seine im Mai angekündigten zwei neuen Modelle aus. Der Arduino Yún vereint einen Leonardo mit einem linuxbasiertem Mini-WLAN-Router. Der Speicher wurde im Vergleich zur Ankündigung im Mai auf 64 MB RAM und 16 MB Flash erweitert. Der Preis liegt bei etwa 63 Euro.

Der Arduino Robot ist ein kleines autonomes Fahrzeug mit zwei Mikrocontrollern, zahlreichen Sensoren und einem Display. Die Programmierung erfolgt über die normale Arduino-IDE. Der Roboter kostet rund 225 Euro und soll wie der Arduino Yún ab Mitte September erhältlich sein.

Ein schöner Netzfund: Ein Papiergehäuse für den Raspberry Pi. Schneiden, falten, kleben – fertig ist das "Zen X Paper Case". Wem das zu instabil ist, der kann beim Anbieter der Anleitung auch edle Holzgehäuse kaufen.

Unser Kickstarter der Woche: Flutter, ein Funk-Arduino für 20 bis 30 US-Dollar. Damit lassen sich Fernsteuerungen konstruieren, aber auch drahtlose Sensorplattformen. Die Reichweite soll bei etwa 1000 Metern im Freien liegen. Allerdings gibt es bisher nur eine US-Version, die im 915-MHz-Band funkt, das in Europa für GSM eingesetzt wird. Ein Flutter-Modul in Deutschland zu betreiben, könnte daher rechtliche Konsequenzen haben. Die Entwickler wollen Europa-taugliche Modelle anbieten, falls die Kampagne die benötigten 80.000 US-Dollar merkbar überschreitet.

Das Arduino-Blog berichtet, wie der Hacker Michail Swaritschewskij einen Arduino mit flüssigem Stickstoff auf -196 °C kühlt und dadurch übertakten kann. Anstelle mit 16 MHz lief der Tiefkühl-Uno mit 65 MHz. Bei diesen Temperaturen ändern sich auch die Eigenschaften mancher elektronischen Bauteile deutlich: Orange LEDs leuchten durch die Stickstoffkühlung grün.

Arduino Uno im Stickstoffbad.

(Bild: Michail Swaritschewskij )

Das Oxford English Dictionary, vergleichbar mit dem Duden in Deutschland, hat das Wort Hackerspace in seinen Wortschatz aufgenommen. Ein Hackerspace sei "ein Ort, an dem computer- oder technikinteressierte Menschen sich treffen können, um an Projekten zu arbeiten und dabei Ideen, Ausrüstung und Wissen miteinander teilen" ("a place in which people with an interest in computing or technology can gather to work on projects while sharing ideas, equipment, and knowledge"). Wir finden: Wenn im Duden Platz für Shitstorm ist, dann erst recht für "Hackerspace". (phs)