Deutsch-ägyptischer Blogger freigelassen

Nach fünf Tagen Haft wurde Philip Rizk wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Organisation Reporter ohne Grenzen fordert die Freilassung eines weiteren inhaftierten Bloggers.

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Der deutsch-ägyptische Blogger und Student Philip Rizk ist vergangene Nacht nach fünf Tagen Haft wieder freigelassen worden. Das berichtet Reporter ohne Grenzen (ROG). Die Organisation fordert nun die Freilassung des Bloggers Dia'Eddin Gad, der am gleichen Tag wie Rizk in Ägypten festgenommen worden sei.

Philip Rizk war nach ROG-Angaben bei seiner Rückkehr von einer Demonstration in Kairo zusammen mit 14 anderen Aktivisten verhaftet worden. Die Teilnehmer des Protestzugs hatten auf die Lage im Gazastreifen aufmerksam gemacht und die ägyptische Regierung aufgefordert, die palästinensische Sache zu unterstützen. Wie die ägyptische Menschenrechtsorganisation Al Nadeem laut einem BBC-Bericht geschildert hatte, war Rizk nach "Mafia-Art" in einem Auto mit verdeckten Kennzeichen verschleppt worden. Dia'Eddin Gad wurde in seinem Wohnort Kattour festgenommen.

Rizk ist Autor des Weblogs "Tabula Gaza" (nur für geladene Leser zugänglich), das er seit seinem ersten Aufenthalt im Gazastreifen, von 2005 bis 2007, betreibt. Er beschäftigt sich unter anderem mit den Lebensbedingungen in dem palästinensischem Gebiet. Dia'Eddin Gad veröffentlicht seit vorigen Monat in seinem Weblog "Eine Stimme in Wut" Artikel, in denen er die Haltung der ägyptischen Regierung im Nahost-Konflikt kritisiert. Die ägyptischen Behörden kriminalisieren nach Ansicht von ROG parteiische und regierungskritische Meinungen. Die beiden Festnahmen seien rechtswidrig und ein alarmierendes Zeichen für die Beschränkung der Meinungsfreiheit in Ägypten. (anw)