E-Plus testet Breitband über TV-Frequenzen an der Müritz

Ein HSDPA-Sendemast in der Gemeinde Grabowhöfe in Mecklenburg-Vorpommern soll im Umkreis von 20 Kilometern 50 Teilnehmer eines Pilotprojekts mit Breitband-Internet versorgen.

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Mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums von Mecklenburg-Vorpommern testet E-Plus breitbandige Internetzugänge mit Mobilfunktechnik rund um die Gemeinde Grabowhöfe im Müritzkreis. Im Rahmen des Pilotprojekts solle getestet werden, ob in ländlichen Gebieten eine wirtschaftliche Breitbandversorgung über frei gewordene Rundfunkfrequenzen möglich sei, sagte ein E-Plus-Sprecher dazu der dpa.

Für den Pilotversuch wird in Grabowhöfe auf einem 60 Meter hohen Sendeturm HSDPA-Sendetechnik von Ericsson installiert. Teilnehmen werden Unternehmensangaben zufolge rund 50 ausgewählte Familien und Betriebe im Umkreis von 20 Kilometer; sie können den Internetzugang ein Jahr lang kostenfrei nutzen. Zum Abschluss des Tests sollen sie über ihre Erfahrungen befragt werden. Die nötigen Empfangsgeräte und SIM-Karten erhalten die Teilnehmer von E-Plus.

Die für den Test genutzten Funkfrequenzen seien durch die Bundesnetzagentur für ein Jahr freigegeben worden, sagte der E-Plus-Sprecher. "Sie wurden bei der Umstellung des Fernsehens von der analogen auf die digitale Technik frei und gehören eigentlich den Landesmedienanstalten." Auf den zur Verfügung stehenden Frequenzen setzt E-Plus das HSDPA-Verfahren mit einer Datenrate von bis zu 7,2 Mbit/s ein.

Mit dem Pilotversuch will E-Plus das Potenzial der "digitalen Dividende" für die Breitbandversorgung in ländlichen Gebieten ausloten. Die im Zuge der Digitalisierung des Rundfunks frei werdenden Frequenzen liegen anders als bei UMTS in niedrigeren Frequenzbereichen und verfügen damit über höhere Reichweite. Mit ihnen könnten Anbieter deshalb günstiger und mit weniger Antennenstandorten auch spärlich besiedelte Gebiete abdecken. (vbr)