ARD und ZDF wollen ab 2017 auf DVB-T2 umsteigen

Der DVB-T-Nachfolger verspricht größere Programmvielfalt und HDTV via Antenne. Dafür müssen die Kunden in neue Receiver-Technik investieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 249 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sven Hansen

ARD und ZDF wollen ab 2017 bei der terrestrischen Verbreitung Ihrer Programme den DVB-T-Nachfolgestandard DVB-T2 einsetzen. Der Umstieg soll laut Mitteilung spätestens im Jahr 2020 abgeschlossen sein. Dank effektiverer Kompressionsverfahren könne zum Beispiel das ZDF sein gesamtes Programmangebot auf einem einzigen Multiplex übertragen – bisher ist hier nur Platz für vier Programme. Laut ARD könnte der Standard zudem genutzt werden, um einige Programme in hochauflösendem HDTV zu übertragen.

Spätestens seit dem DVB-T-Ausstieg der RTL-Gruppe war die Zukunft der terrestrischen Verbreitung ungewiss. Hinzu kamen Ankündigungen der Bundesnetzagentur, die für die TV-Verbreitung vorgesehenen Frequenzen im 700-MHz-Band für den Mobilfunk freizugeben. "Wir stehen zum digitalen Antennenfernsehen. Dieser Übertragungsweg bietet eine verbraucherfreundliche und kostenfreie Alternative für TV-Inhalte auch auf portablen und mobilen Geräten", erklärte ZDF-Intendant Thomas Bellut. "Dieses Alleinstellungsmerkmal gilt es zu erhalten und durch den Umstieg weiter zu stärken."

Derzeit schauen etwa 11 Prozent der Haushalte digitales Antennenfernsehen, in Ballungsgebieten sollen es rund 20 Prozent sein. In den meisten Fällen wird mit der Umstellung die Anschaffung eines neuen Receivers vonnöten sein, wenn nicht schon ein TV-Gerät mit DVB-T2-Tuner im Wohnzimmer steht. In einigen Ländern wie zum Beispiel Dänemark läuft DVB-T2 bereits im Regelbetrieb – einige SmartTVs sind bereits heute mit entsprechenden Tunern ausgestattet. (sha)