Von der Massenproduktion zur Massenindividualisierung

Das neuseeländische Start-up Ponoko produziert Einrichtungsgegenstände nach EPS-Vorlage.

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Mit benutzerfreundlichen Gestaltungsvorlagen, dem beherzten Einsatz eines Laser-Cutters und einem Online-Marktplatz für Kreativprodukte will das neuseeländische Start-up Ponoko das Ende der Massenproduktion einläuten. An deren Stelle soll eines Tages die so genannte "Massenindividualisierung" treten: Die Schaffung einzigartiger Produkte mit Hilfe nutzergenerierter Designs, berichtet das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Ein Besucher der Ponoko-Website kann entweder einen digitalen Entwurf eines Produktes hochladen oder die Pläne eines anderen Nutzers verwenden, um einen eigenen Einrichtungsgegenstand zu gestalten. Geboten wird derzeit eher Krimskrams: Anhänger, kleine Tische oder auch Raumschmuck. Innerhalb von fünf bis zehn Tagen sind die Komponenten produziert und können zugestellt werden. Die Kunden können auch Objekte entwerfen, ohne sie zu bauen, das Design aber anderen Usern zur Nutzung überlassen: Es gibt einen "Showroom", in dem man einen Katalog durchstöbern kann, der Bilder und Preise von Gestaltungsplänen und Produkten enthält.

Um aus einer Idee ein Produkt zu machen, verwenden die Ponoko-Kunden eines von vier verschiedenen Programmen: Adobe Illustrator CS, Macromedia Freehand MX, CorelDraw X3 oder Inkscape. Damit entsteht das Design, das dann in einer EPS-Datei als Vorlage abgelegt wird. Demnächst will Ponoko außerdem die Möglichkeit bieten, handgezeichnete Muster einzuscannen. Nach dem Upload wählt der Kunde das Ausgangsmaterial. Aktuell werden unter anderem Acryl, Styrol, Hartfaser und Sperrholz angeboten. Dann lässt sich bei manchen Materialien auch noch die Farbe bestimmen.

Aktuell ist Ponoko noch klein: Eine Minifirma mit fünf Vollzeitangestellten und acht Teilzeitleuten, die an einem einzigen Standort im neuseeländischen Wellington arbeiten. Obwohl das Start-up kurz vor Eröffnung eines zweiten Büros im amerikanischen San Francisco steht und derzeit dabei ist, eine digitale Herstellungsgemeinschaft in der ganzen Welt aufzuziehen, bei der die Produktion an einzelne Nutzer ausgelagert wird, basiert die Fabrikation derzeit noch auf einer einzelnen Laser-Schneidemaschine. Die muss alle einlaufenden Bestellungen bearbeiten.

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(bsc)